Das Buchhörnchennest

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Archiv: Rezension

Vor einiger Zeit, als die Tage noch kürzer und kälter waren, habe ich ein Buch durchlesen können, das ich jetzt vorstellen möchte. „Marie anderswie“ heißt das Stück lesbischer Gegenwartsliteratur und wurde geschrieben von der österreichischen Autorin Carolin Schairer (Ellen, Die Spitzenkandidatin, Lass keine Fremde ins Haus). Die rund 300 Seiten sind im März 2010 im Ulrike Helmer Verlag erschienen und im (sehr) gut sortierten Buchhandel zu finden.

Kurz zum Inhalt: Sarah baut mit Vatis Auto einen Unfall. Als Wiedergutmachung muss die Studentin dafür der Molekulargenetikerin Dr. Marie Felder die Stadt zeigen, damit diese den Vertrag im Institut ihres Vaters unterschreibt. Keine leichte Aufgabe denn Marie glänzt trotz ihrer hohen Intelligenz nicht durch Kommunikation und Wortgewandtheit, sondern eher durch eine ausgeprägte Introvertiertheit. Ganz im Gegenteil zu Sarah, die Kunstgeschichte studiert, in der Galerie ihrer Tante arbeitet und am liebsten mit ihren Freunden Abends feiern geht. Doch schnell merkt Sarah das mehr hinter der Schüchternheit von Marie steckt. Und auch das Marie mehr für sie ist, als nur ein Gefallen den Sie ihrem Vater schuldet.

Im Grunde dreht sich die Geschichte um zwei wichtige Punkte. Einmal das Coming-Out von Sarah und die Verbindung zwischen der unter Autismus leidenden Marie (das wird bereits im Klappentext verraten, deswegen tue ich es hier auch) und der jungen lebhaften Sarah. Wie eigentlich von Carolin Schairer gewohnt ist der Roman gut geschrieben und schön zu lesen. Trotzdem wurde ich nicht so richtig warm mit der Geschichte. Ich habe das Buch zwar gerne gelesen, aber so richtig gepackt hat es mich und ich brauchte auch einen Moment um zu erkennen woran es lag.

Wirklich gut gefallen hat mir die Annährung von Marie und Sarah und der Kontrast zwischen den Wünschen der unerfahren und recht romantischen Sarah und der verschlossenen Marie. Eine Konstellation die mal neu war und die auch ein höheres ‚eindenken‘ von der Leserin verlangte. War jedenfalls bei mir so. Meine Freundin fand die Verbindung etwas ‚einseitig‘, wo ich ihr jetzt auch zustimmen würde, allerdings fand ich das weniger störend. Die Liebe ist halt nicht immer leicht und unbeschwert. Das man sich im Verlauf der Geschichte an manchen stellen wünscht, die beiden würden doch irgendwie anders handeln, ist natürlich eine andere Sache.

Weniger gefallen – und das ist auch mit ein Grund weswegen ich keine 10 Punkte mit Sternchen vergeben würde – hat mir die Coming Out Story. Gefühlt beinhalten derzeit 3 von 4 Büchern der Kategorie Lesbische Literatur eine Coming Out Story und in der Regel laufen Sie auch alle nach einem ähnlich vorhersehbaren Schema ab – da kann man im Prinzip an manchen Stellen ‚mitreden‘ weil man das so oft gelesen oder gesehen hat. Und das Buch reiht sich da nahtlos ein. Das ich generell genervt bin von Comig Out Geschichten, da kann das Buch natürlich nichts für, aber aus meiner Sicht hätte es dem Buch deutlich besser getan das Potenzial dieser frischen unverbrauchten und interessanten Idee allein zu nutzen. Zumal bei der Coming-Out Story auch recht viel in die alt bekannte Klischeekiste gegriffen wird.

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Empfehlen würde ich das Buch trotzdem, da es einfach eine gute und vor allen Dingen auch schön erzählte Geschichte ist. Fans von leichten und seichten Liebesromanzen könnten etwas enttäuscht auch, denn auch wenn das Buch manchmal versucht ein wenig so zu sein, schneidet es doch sehr viele ernste Themen an. Das entdecken der ersten (schwierigen) Liebe, (fehlende) Empathie, dem zurückstellen und erkennen eigener Bedürfnisse und vieles mehr wird angeschnitten. Insgesamt habe ich auch sehr viel über das Buch nachgedacht – auch nach dem lesen beschäftige es mich noch.

Das vergangene Wochenende war ja sonnig und lang, deswegen habe ich gleich das nächste Buch durchgelesen. „Tod in Wolfsburg“ ist geschrieben von Manuela Kuck und ein Regionalkrimi der in – wie der Titel schon verrät – in der niedersächsischen Stadt Wolfsburg spielt. Erschienen sind die rund 200 Seiten im September 2010 im Emons Verlag.

Käuflich erworben und auch recht schnell gelesen habe ich den Krimi, weil ich a) die Romane von Manuela Kuck sehr gerne lese und b) weil ich mit Wolfsburg etwas verbinde. Ich hatte nämlich viele Jahre in Wolfsburg zu tun. Ja, ich weiß…. Ich hab es aber verkraftet, was einen nicht umbringt härtet einen ab, wie es so schön heißt. Apropos umbringen…

Der Inhalt kurz zusammen gefasst:
BKA-Sonderermittlerin Johanna Krass – der Name ist ein wenig Programm – wird nach Wolfsburg beordert um als neutrale Betrachterin einen wenige Monate alten Fall wieder aufzurollen. Die 15-jährige Karen landete mit vielen Drogen im Blut nach einer scheinbar durchfeierten Nacht auf Bahngleisen am Mittellandkanal und wurde vom Zug erfasst. Ein Unfall denken viele, ihre Großmutter sieht das anders und „stolpert“ bald darauf vor einen Bus. Ob etwas an der Behauptung der älteren Dame dran ist und ob der Zusammenstoß mit dem Bus vielleicht ebenfalls ein Unfall war, soll Kommissarin Krass nun herausfinden.

Der Krimi ist angenehm geschrieben und lässt sich gut und flüssig lesen. Kein Stolpern über schlechten Schreibstil oder ähnliches. Die Story ist kurzweilig und spannend und hat mich immer am Ball bleiben lassen. Manuela Kuck kann halt schreiben, das zeigt sie auch hier. Zwar waren gewisse Zusammenhänge in dem Fall schnell klar beziehungsweise auch wirklich offensichtlich, allerdings fehlten der Kommissarin (und der Leserschaft) oft die nötigen Puzzleteile der essentiellen Fragen, was gut gelöst war. Schade war allerdings dass der Klappentext schon relativ viel verraten hat.

Da ich die Region kenne, hatte ich viele Handlungsorte auch gleich vor Augen, auch wenn ich die Porschestraße etwas anders beschrieben hätte, aber vielleicht war ich auch schon zu lange nicht mehr Werktags in der Stadt. Generell hätte die Handlung aber auch überall spielen können nur mit anderen Straßennamen. Ich denke Leser ohne Ortskenntnisse konnten sich die jeweiligen Gebiete schon gut vorstellen.

Etwas oberflächlich und dadurch leider nicht so gelungen fand ich die Personen der Handlung. Johanna Krass – die aus der Region kam – war ruppig, undiplomatisch und sowohl optisch als auch von der Handlungsweise nicht unbedingt das was man von einer BKA-Beamtin erwartet, aber sehr viel mehr erfuhr man auch nicht. Klar, ein bisschen Familiengeschichte war auch mit dabei, aber generell fand ich konnte man die Protagonistin eigentlich nicht richtig fassen. Wenn ich ehrlich bin, fand ich sie relativ austauschbar und wenn der nächste Krimi von Manuela Kuck mit jemand anderen ist, würde mir das auch nicht wirklich auffallen. Aber vielleicht kommt das ja noch.

Die restlichen Personen waren mehr oder weniger tief beschrieben. Vom gewalttätigen Handlanger über ein weiteres Opfer bis zum Vater der Toten war alles dabei und auch meist recht sinnhaft und nachvollziehbar dargestellt. Ich hätte mir trotzdem etwas mehr Hintergrund gewünscht z.B. bei der Polizeibeamtin Brenan die Johanna Krass bei den Ermittlungen half. Im großen und ganzen war es aber ein rundes Bild.

Insgesamt fand ich den Krimi wirklich gelungen und werde mir den zweiten Wolfsburg-Krimi „Wolfstage“ sicherlich demnächst auch zulegen. Für alle die gerne kurz gehaltene Lokal-Krimis mag kann hier sicherlich bedenkenlos zugreifen.

Nachdem die letzten 6 Bücher die ich gelesen habe alle zu der Fantasy-Reihe „Das Rad der Zeit“ gehörten, wollte ich mal wieder etwas anderes, weniger fantasy-lastiges lesen. Ein Blick in unser Bücherregal ließ mich schließlich zu „Lass keine Fremden ins Haus“ von Carolin Schairer greifen. Der Roman ist im Juni diesen Jahres im Ulrike Helmer Verlag erschienen und bietet 290 Seiten in einem ansprechend gestalteten Taschenbuch. Ob das Taschenbuch auch abseits vom äußeren ansprechend ist, darüber möchte ich nun schreiben.

Inhalt mal ganz grob:
Laura ist 36 Jahre jung, lebt alleine in Wien und hat einen Job für den sie gnadenlos überqualifiziert ist. Um ihre Sozialkontakte aufzuzählen benötigt man noch nicht einmal alle Finger an einer Hand. Die sind ihr auch nicht so wichtig, denn ihre Hobbys sind Krimis lesen und Weinflaschen sammeln. Ihr Leben ändert sich schlagartig als sie – in einem Anfall von Hilfsbereitschaft – eine wunderschöne aber merkwürdige und vor allen Dingen obdachlose Frau kurz vorm Erfrieren von der Straße aufliest. Und direkt in ihre Wohnung bringt. Und nicht nur Geister die man rief wird man schwer wieder los. Zumal die attraktive unbekannte Frau mehr Probleme zu haben scheint als ein fehlendes Heim. Und will man Geister eigentlich wirklich immer loswerden? Ich meine Fremde.

Ich muss vorweg kurz erzählen dass ich die ersten 40 Seiten des Buches über mehrere Tage verteilt so pö-a-pö gelesen habe. Ich war in Gedanken immer noch bei „Das Rad der Zeit“ und der Anfang hat mich irgendwie auch eher verwirrt als alles andere. Die restlichen 250 Seiten habe ich dann an einem Freitagnachmittag „verschlungen“ nur unterbrochen vom schnellen einkaufen, kochen und essen. Und das auch nur, weil der Blick meiner Freundin immer finsterer wurde, sonst wäre es vermutlich auf eine Tiefkühlpizza und Einkaufen am nächsten Samstag hinausgelaufen.

Was ich damit sagen will ist, das Buch hat mich unheimlich gefesselt. Die zarte Liebesgeschichte berührt, ohne jedoch zu aufdringlich zu werden. Es gibt Krimielemente, wenn auch ein wenig offenkundig vorgebracht
Im Großen und Ganzen geht es aber hauptsächlich um zwei Frauen, die anfangen ihr Leben zu hinterfragen (bzw. hinterfragen müssen) und zu ändern. Und das durchaus so, dass es immer realistisch bleibt.
Achtung Spoiler
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Das ganze lässt sich wunderbar flüssig und angenehm lesen. Es wird eigentlich nie langweilig, ich habe nicht einmal versucht ein paar Seiten vor zu blättern um zu gucken was demnächst passiert (unschöne Marotte von mir). Schade dass es so kurz ist, ich war richtig traurig als die Geschichte zu Ende war.

Wer lesbische Romane mit einem Hauch von Krimi gerne mag (oder nur lesbische Romane oder lesbische Krimis) oder gerne schöne Bücher liest, dem kann ich dieses Buch wärmstens ans Herz legen. Würde ich Sterne verteilen, wäre das nun 5 von 5 Sternen. Ich bin auf alle Fälle sehr angetan und sollte schleunigst die zwei Bücher von Carolin Schairer lesen, die ich noch nicht gelesen habe.

Ich habe mir in der vergangenen Woche das Buch „Ash“ vom Malinda Lo angesehen. Der Name Malinda Lo dürfte der ein oder anderen vielleicht sogar etwas sagen, denn Sie schrieb lange Zeit für die amerikanische Seite afterellen.com und hatte dort auch einen eigenen Videocast. Vor einiger Zeit hörte sie dort aber auf, weil Sie sich auf das Schreiben von (lesbischer) Literatur konzentrieren wollte. Kurze Zeit später kam ihr Erstlingswerk „Ash“ heraus. Seit November 2010 ist das Buch auch in er deutschen Übersetzung hierzulande im PAN Verlag erschienen und für dreizehn Euronen zu haben. Ich habe mir „Ash“ nun auch endlich in meiner Landessprache zugelegt, nachdem ich mich an die englische Fassung nie so ganz heran getraut habe.

„Ash“ ist ein Fantasy-Jugendroman der auf der Geschichte von Cinderella beruht. Also die klassische Geschichte eines jungen Mädchens, was unter ihrer Stiefmutter leidet und mit etwas Magie dem entrinnt. Muss man eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Dazu kommen Fantasyelemente, wie insbesondere die häufig vorkommenden Legenden der Feen und einer eigenen Fantasy-Welt. Besonders an der Geschichte ist, dass der Fokus der Liebesgeschichte nicht unbedingt auf dem Prinzen liegt, sondern das Ash, die Protagonistin und Namensgeberin des Buches, an anderen Personen Interesse hat. Sehr viel mehr möchte ich hier auch nicht verraten.

Ich persönlich finde ja die Cinderella-Idee manchmal etwa zu häufig genutzt und wenn ich ehrlich bin dann hat das Märchen die Geschichte dieses Buches aus meiner Sicht auch eher eingeschränkt als weitergebracht. Ich mag zwar Fantasy, aber auch nur bedingt und ich musste zugeben, dieses Mal gefiel es mir weniger. Das lag teilweise daran dass es viel um Tod bzw. verstorbene Personen ging und eher etwas mystisches hatte. Zum anderen fand ich, ist Geschichte durch die Fantasyelemente auch in manchen Punkten auf eher unglückliche Art von der Originalvorlage abgekommen. Die Liebesgeschichte ist war nett, aber auch ihr fehlte das gewisse Etwas, das es zu einer Geschichte macht, an die man sich auch noch in ein paar Jahren erinnern könnte. Das macht das Buch nicht unlesenswert, aber ein Highlight ist es aus meiner Sicht leider auch nicht.

Insgesamt war ich etwas enttäuscht, muss ich zugeben. Ich hatte mir mehr versprochen, aber vielleicht ist es auch als Jugendroman einfach nicht mein Buch. Wer aber gerne etwas mystisch angehauchte Fantasylektüre mag und Cinderella schon immer einmal in einer sapphischen Version lesen wollte, dem kann ich das Buch gut ruhigen Gewissens empfehlen.

Manchmal habe ich einen dieser glücklichen Fälle, bei denen ich ein Buch finde, wo es mir schwer fällt es beiseite zu legen. Buchliebhaber kennen bestimmt die Momente, bei denen man (oder frau), statt die Sachen die sie eigentlich erledigen wollte, einfach weiter lesen muss. Abends geht das Licht zu spät aus, weil man unbedingt noch ein Kapitel schaffen will und wenn man doch mal etwas anderes anderes tuen sollte, freut man sich später wieder weiter lesen zu dürfen. Vergangenes Wochenende hatte ich wieder solch ein Glück.

Irgendwo auf der Welt fängt mein Weg zum Himmel an“ heißt der lange Titel des Buches von Veneda Mühlenbrink, erschienen 2010 im Ulrike-Helmer-Verlag. Im gleichen Verlag erschienen u.a. auch die Bücher von Daniela Schenk (u.a. Julia und Satine) und Carolin Schairer (u.a. Die Spitzenkandidatin). Die Autorin war mir persönlich vorher unbekannt, so dass ich das Buch auch vorrangig aufgrund der interessanten Inhaltsangabe kaufte.

In dem Buch geht es um die lesbische Schriftstellerin Valerie, die noch immer ihrer großen Liebe – die sie damals verließ – hinterher trauert. Eine Bekannte vermittelt sie an Luise, einer 96 jährigen ehemaligen Krankenschwester. Luise, die ebenfalls Zeit ihres Lebens sich zu Frauen hingezogen fühlte, erzählt der 57 Jahre jüngeren Valerie von ihrer Geschichte. Einem Leben in der Weimarer Republik und in der dunklen Zeit des dritten Reichs. Erzählungen über Freunde, Feinde, Familie und der großen Liebe in längst vergangenen Tagen. Und während Valerie diese Erinnerungen für ihr Buch festhält und die beiden immer vertrauter werden, erlebt sie auch persönliche Änderungen.

Es handelt sich bei diesem Buch also um Personen der Gegenwart mit Rückblenden in die persönliche Geschichte der Protagonistinnen – hauptsächlich der von Luise, aber auch ein paar von Valerie selbst. Die Geschichte um Luise, die viel zu erzählen weiß, ist ergreifend, einfühlsam, aber nicht aufgesetzt oder unrealistisch. Ein sympatischer Charakter, in dem man sich gut hinein versetzen konnte.
So warm bin ich mit Valerie nicht geworden. Auch wenn sie ebenfalls sympatisch und ihr vorgehen nachvollziehbar ist und gerade die Momente mir ihrer besten Freundin wirklich schön zu lesen waren, so war sie mir streckenweise doch fern.
Insgesamt würde ich das Buch und seine Charaktere als tiefgründig beschreiben, ohne sich dabei jedoch aufzudrängen. Die schönen und natürlich auch weniger schönen Momente der Charaktere sind gut beschrieben. Die Geschichte ist dramatisch, übertreibt es dabei aber eigentlich nicht. Lediglich zwei kurze Szenen, wo ich das Gefühl hatte, das man dort etwas eingeflochten hatte was nicht hätte seien müssen.

Als etwas gewöhnungsbedürftig empfand ich jedoch den Schreibstil. Es gibt ab und zu Sprünge in der Zeit, bei denen es manchmal Anfangs schwer nachzuvollziehen war, wohin man die Szene einordnen musste. Streckenweise wechselten auch mal, mitten in der Geschichte, die Perspektiven, was das flüssige Verfolgen der Geschichte etwas erschwerte. Trotz dieser Kritikpunkte kann man das Buch aber gut lesen, wenn auch vielleicht nicht so hundert Prozent flüssig.

Ich kann das Buch jedem, der gerne Geschichten dieser Art liest, ans Herz legen. Veneda Mühlenbrinkhat ein sehr gefühlvolles Buch geschrieben, das ich ohne große Bedenken weiter empfehlen kann. Als lockere Standlektüre würde ich es allerdings nicht empfehlen.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Ich möchte heute mal wieder ein Buch vorstellen, welches ich vor einiger Zeit mal an einem laaangen Tag mit einer sehr laaaangen Zufahrt gelesen habe. Bevor ich jetzt aber wieder mit Bahnfahrgeschichten langweile, fange ich lieber gleich an und beginne. Also das Buch was ich präsentieren möchte, ist geschrieben von Mirjam Müntefering und heißt „Tochter und viel mehr“ und wird beschrieben als autobiografische Reise. Es ist 229 Seiten lang und ist im Mai 2008 im Piper Verlag erschienen.

Wenn man das Wort „autobiographisch“ liest und ein „Tochter“ im Namen des Buches vorhanden ist, lohnt es sich noch mal einen Blick auf den Nachnamen der Autorin zu werfen und wer es bisher noch nicht gewusst hat, dem fallen spätestens jetzt die Namensgleichheit zu einem bekannten Politiker auf. Der auch ihr Vater ist. Neben ihrem berühmten Vater schreibt sie auch fleißig Bücher und wer schon mal ein Buch von ihr gelesen hat, den wird es vielleicht auch nicht überraschen dass Mirjam Müntefering auch eine Hundeschule hat.

Es ist ja nicht nur eine Autobiographie, sondern auch eine „autobiographische Reise“ und die Reise kann man in dem Buch tatsächlich wörtlich nehmen. Und zwar begleitet man beim Lesen die Autorin auf einer Lesereise. Oder Buchtour. Also sie fährt in andere Städte und liest aus ihren Büchern vor. Während sie dies tut passiert auch einiges, was ich jetzt nicht vorweg nehmen möchte, aber es ist schon durchaus spannend und lesenswert. Und während dieser ereignisreichen Fahrt knüpft sie immer wieder auf vergangene Geschehnisse an. Kindheit, Jugend, das Lebens als Politikerkind, Coming Out, das Schreiben, das Leben an sich und ihre Hundeschule. Wer in dem Buch viel über Franz Müntefering lesen möchte, wird wohl ein wenig enttäuscht sein, der kommt natürlich auch drin vor, aber nicht in besonders zentraler Rolle. Sie schreibt tatsächlich viel auch über die anderen Themen.

Ich persönlich fand es eigentlich interessant zu sehen, wo denn die Ideen zu den Büchern herkamen. Das schreibt sie nämlich unter anderem auch und wenn man die Bücher kennt, dann ist das ja schon spannend. Ich fand den Hintergrund zu „Unversehrt„, eines der Bücher das ich wirklich gut fand, zum Beispiel sehr informativ. Ansonsten empfand ich das gesamte Buch als kurzweilig und unterhaltend. Ich selbst bin eigentlich kein großer Freund von Biographien und Hundeschulen interessieren mich auch wenig, dennoch empfand ich das Buch als durchweg lesenswert. Und durch die Beigeschichte mit der Buchtour hatte es auch einen Spannungsbogen der einen durch unterschiedliche Stadien führt und halt auch ein bisschen reale Erzählung ist.

Da ich es lesenswert fand und es so viele Fassetten hat, kann ich es eigentlich auch grundsätzlich jedem empfehlen. Wer Hunde mag und sich für das Training von Hunden interessiert, wird sicherlich ebenso seine Freude an dem Buch haben, wie eine Leserin die gerne lesbische Literatur mag. Für Fans von Biographien ist es ohnehin was. Auch wer schon einige Bücher von Mirjam Müntefering lesen durfte, könnte sich für das Buch interessieren. Ich selbst habe das Buch auch wirklich fast in einem weg gelesen, wenn ich nicht ab und zu aus dem Zug hätte aussteigen müssen wäre mir das vielleicht sogar ganz geglückt. Trotzdem ich es wirklich weiter empfehlen kann, ist es für mich kein Must-Have Titel, dafür ist es im Endeffekt dann wohl doch zu sehr Autobiographie und zu wenig Spannung. Und vielleicht ein bisschen zu viel Hund, aber das ist ja in den meisten ihrer Büchern so (jedenfalls empfinde ich das so). Aber immerhin, ein wirklich netter Lesestoff. Habt ihr es auch gelesen? Wie fandet ihr es?

Oh, und natürlich sehr sympathisch und unbedingt hervorzuheben ist, dass Mirjam Müntefering scheinbar den gleichen Klingelton hat wie ich. Oder wenigstens einen ähnlichen. Also auch Star Wars.

Weiterer Linktipp: Webpräsenz von Mirjam Müntefering

Wenn mich jemand fragen würde, was mir denn bei Bioware einfallen würde, würde ich vermutlich leuchtende Augen bekommen und ihm antworten, dass mir da zum Beispiel das großartige Spiel „Baldur’s Gate“ einfallen würde oder das ebenso tolle (besonders für mich als echten Fan) „Star Wars: Knights of the Old Republic„. Natürlich gibt es noch andere hochkarätige Titel wie „Neverwinter Nights„, „Jade Empire“ oder „Mass Effect„, aber die stehen derzeit leider nur auf der Liste von Spielen die ich unbedingt einmal spielen muss. Also Bioware verbinde ich mit einer RPG-Schmiede die bisher eigentlich meistens echte Perlen hervorgebracht hat.

Wenn mich jemand fragen würde, was ich mit Sonic verbinden würde, würde mir wohl als erstes Worte wie Sega, Jump ’n‘ Run, Mario in blau und schnell oder Olympische Spiele einfallen. Ich muss zugeben Sonic bzw. die Spiele dazu haben mir nie wirklich zugesagt. Sonic war mir immer zu … schnell. Schon die Spiele auf dem Mega Drive, von denen ja einige wirklich gut waren (jedenfalls die die ich gespielt habe) waren nie so mein Fall. Ich muss auch zugeben dass ich noch nicht einmal Sonic Adventure für das Dreamcast wirklich gemocht habe. Irgendwie … naja, ich weiß nicht. Hinzu kommt das die Sonic Spiele in letzter Zeit (und wenn ich sage in letzter Zeit meine ich damit in den letzten paar Jahren) nicht unbedingt dafür bekannt waren dass sie so allgemein der große Wurf waren. Jedenfalls nicht soviel mir da zu Ohren gekommen war.

Sowas fragt mich natürlich niemand, aber so wollte ich einfach mal einleiten zu dem letzten Spiel was ich auf meinem schicken Nintendo DS durchgespielt habe. Das heißt nämlich „Sonic Chronicles: Die dunkle Bruderschaft“ und ist das Projekt für einen Handheld das von Bioware entwickelt wurde. Untypisch für Sonic, aber typisch für Bioware ist Sonic Chronicles weder ein Jump n‘ Run noch Sportspiel, sondern ein rundenbasierendes Rollenspiel (kurz RPG). So ein bisschen wie das Mario RPG, nur eben mit Sonic und etwas anderem Gameplay. Und ohne Prinzessin.

And the Story goes on
Story … Story … ähm ja … genau … die gibts. Knuckles ist verschwunden. Knuckles ist der einzig noch verbliebende Ameisenigel und Schützer der Chaos-Emeralds. Außerdem ist er auch ein Kampfkumpane von Sonic. Grund genug für Sonic ihn, zusammen mit weiteren Freunden wie Amy und Tails, zu suchen. Anders als bei Mario wird hier zumindestens nicht gleich die Prinzessin gerettet. Hört sich nicht sonderlich spannend an, ist es anfangs auch nicht. Aber ich verrrate jetzt schon einmal dass da die Story nicht aufhört. Mehr will ich aber nicht sagen. So richtig spannend und tiefgründig ist die Geschichte aber meiner Meinung nach nicht, also wer da etwas wie Final Fantasy vor Augen hat wird eher enttäuscht sein. Wobei man in den Gesprächen mit anderen auch entscheiden kann ob man mehr Hintergrundinformationen haben möchte oder nicht. Da ich sonst wenig mit dem Sonic Universum zu tun habe fand ich es aber schön mal die ganzen Charaktere kennenzulernen, was teilweise auch ganz lustig ist. Ich sage teilweise denn manchmal ist es auch eher langweilig. Dem Witz und Charme der Mario Rollenspiele hat das ganze leider nicht, was schade ist, aber was Sonic vielleicht auch nicht hergegeben hätte.

Spiel das Spiel mit dem Igel hier …
Das Genre ist, wie ich ja Eingangs schon erwähnte ein Rollenspiel. So darf man dann auch über diverse Weltkarten gehen und sich dem Kampf mit den Gegnern stellen. Dabei steuert man auf der Weltkarte Sonic oder einen seiner Freunde (immer nur einen) mit dem Stylus, ähnlich wie bei Zelda. An manchen Punkten kann man bzw. muss man dann auch bestimmte Aktionen ausführen, wie z.B. eine Wand hochklettern. Das tut man recht einfach über einen Aktionsbutton. Um den ausführen zu können muss man aber gerade mit einem Charakter unterwegs sein der dies auch kann. So kann zum Beispiel nur Amy Rose dicke Fellsbrocken mit einem Hammer der Stufe 3 zerschlagen. Dies ist insbesondere im späteren Verlauf des Spiels wichtig wenn man sich sein Team aus einem Haufen von Freunden (und anderen Leuten) aussuchen muss. Die Gegner auf der Karte sieht man immer, das heißt es gibt keine Zufallskämpfe und man könnte eigentlich den Kämpfen aus dem Weg gehen. Eigentlich, weil oft die Gebiete so eng sind dass man einen Kampf nur sehr schwer umgehen kann. Und eigentlich auch, weil wenn man nicht kämpft, kriegt man auch keine Erfahrungspunkte und ohne Erfahrungspunkte kann man nicht leveln und ohne leveln besiegt man letztendlich keine Gegner. Beim Leveln steigen übrigens nicht nur die allgemeinen Werte wie Lebenspunkte etc., sondern man kann auch charakterspezifische Aktionen auswählen oder stärken. Und die brauch man dann im Kampf.
Wo wir auch beim Thema sind. Wie gesagt, rundenbasiert, das heißt man hat so die üblichen Auswahlpunkte wie einen normalen Angriff, einen Spezialaktionen (Angriffe oder halt Heil- und Unterstützungsaktionen) oder auch Abwehren (wobei man dann wieder Punkte für die Spezialattacken gewinnt). Das übliche. Weniger üblich sind die Spezialaktionen. Jeder Charakter hat seine eigenen, einige greifen dabei an, einige Heilen. Das ganze Läuft dann auf dem Touchscreen ab, indem man auf bestimmte Punkte am Bildschirm tippen muss, bzw. bestimmte Linien folgen soll und ähnliches. Das ganze sieht dann in etwa so aus wie bei dem Spiel Elite Beat Agents. Ich muss dazu sagen dass ich das Spiel nicht besonders mag. Dementsprechend ist das auch für mich einer der Nachteil. Zumal die Toleranz bei den Aktionen nicht besonders hoch ist und man sich schnell vertippen kann wenn man nicht schnell genug ist. Das hat bei den meisten Spezial-Angriffen zur Folge dass sie etwas schwächer werden, ebenso dringen dann Spezial-Angriffe der Gegner, die man ebenso blockt, mehr oder weniger durch wenn man die Aktionen nicht richtig meistert. Bitter ist es aber erst bei Aktionen wie dem Heilzauber, bei dem bei dem kleinsten Fehler die komplette Aktion fehlschlägt und keine Heilung erfolgt. Zwar kann man durch ein wenig Übung es schon so hinbiegen dass man die meisten Aktionen meistert, aber frustig finde ich das System so trotzdem. Allgemein finde ich jedoch das Spiel, sei es nun das wandern auf der Weltkarte oder das Kampfsystem gelungen und ich habe das Spiel so auch wirklich gerne gespielt.

Für Ohren und Augen
Die Musik in Sonic Chronicles war …. naja, von ganz nett über okay bis hin zu nervig. Eigentlich spiele ich solche Spiele auch gerne mal ohne Sound, allerdings war dies hier durch die Spielmechanik schlecht, da man durch erfolgreiche oder nicht-erfolgreiche Aktionen gut über den Sound auszumachen sind.
Grafisch fand ich das ganze sehr ansprechend. Schöne Hintergrundgrafik, schön gezeichnete Charaktere. Einzig das Menü fand ich etwas fad gestaltet, aber das war zu verkraften.

Licht und Schatten … bei Tageslicht
Ansich muss ich sagen, dass Sonic Chronicles ein wirklich nettes Rollenspiel ist. Aber eben nur nett. Nicht grandios. Ich fand den Schwierigkeitsgrad (trotz der Spezialaktionen) nicht sehr hoch, aber auch nicht zu lasch. Man war schon gefordert. In der Mitte des Spiels fand ich es teilweise schonmal ganz knifflig da alle Charaktere so einigermaßen durch zu bekommen und an vielen Stellen erschwert das Spiel es einem auch auf eher unschöne Art (niedrige Toleranz bei den Aktionen, zu Enge Passagen, Ringe zum Einkaufen von Items sind nur in limitierter Form vorhanden). Die Story war ansich schon Abwechslungsreich, aber letztendlich auch nicht so dass Sie einen ans Gerät gefesselt hätte. Die Charaktere sind nett und haben Charme aber wirklich tiefgründig wirkten sie auch nicht unbedingt. Schön fand ich dass alle Missionen festgehalten waren, so konnte man auch nach längerer Pause sehen was man gemacht hat bzw. was man aktuell tuen muss. Auch schön fand ich die Möglichkeit immer speichern zu können.

Die letzten Worte
Letztendlich muss ich mich mal wieder fragen ob ich a) Das Spiel wieder kaufen würde und b) ob ich es auch weiterempfehlen kann. Also ich würde es definitiv nochmal kaufen. Ich hatte gut 30 Stunden Spaß und da ich das Spiel zum Angebotspreis erworben hatte fand ich die Investition schon lohnenswert. Empfehlen würde ich es wohl auch, wenn man denn ein Faible für leichte Rollenspielkost hat und sich auch mit einem Kampfsystem was Elemente von Elite Beat Agents einhaltet abfinden kann. Das charakteristische „Schnelle“ in Sonic fand ich, kam rein spieltechnisch wenig zum Tragen, wer es also gerne rasant mag wird hier vielleicht vom Titel enttäuscht sein, ich fand das aber gut.

Ich habe mal wieder einen etwas älteren Beitrag aus meinem alten Blog-Mottenkiste geholt, abgestaubt, kurz bearbeitet und stelle euch das hiermit wieder zur Verfügung. Das war auch damals meine erste Buchrezension auf meinem Blog.

Ich fange mit meinem ersten Buch an das ich rezensieren möchte (Immerhin sollte ich auch mal etwas mehr dem Thema meines Blogs entsprechen). Vor nicht allzu langer Zeit habe ich ein Buch was ich von meiner Freundin geliehen bekommen habe rausgekramt und angefangen zu lesen. Es heißt O wüsste sie dass sie es ist! und wurde geschrieben von Daniela Schenk. Es hat 272 Seiten und kostet 14,90 € (zugegeben, nicht wenig). Der Titel könnte dem ein oder anderem bekannt vor kommen denn es ist ein Zitat aus ShakespearesRomeo und Julia“. Und das Stück spielt auch keine unerhebliche Rolle in dem Buch. Das ganze ist ein lesbischer Roman und erschienen im Ulrike HELMER Verlag.

Aber zuerst … worum es eigentlich -kurz- geht:
Emilia, buntgekleidete Halb-Inderin und aufgewachsen in einer Schlosserei nur unter Männern, liebt (unnütze) Erfindungen und ihren Hund. Zara ist blind, zynisch, legt in ihrer Freizeit Musik auf (wo sie auch meistens gleich noch Frauen mit abschleppt) und hat eine Oma die gerne Romeo und Julia in ihrem Altenheim aufführen möchte. Zu Letzterem lässt sich Zara überreden, was sie gemeinsam mit Emilia als Regisseurin inszeniert. Ein Projekt mit einigen Hindernissen. Ein recht bunter Freundeskreis, zwei Grundverschiedene Frauen, Irrungen und Wirrungen sorgen dabei für viel Schwung und jede Menge (Gefühl-)Chaos.

Hört sich lustig und interessant an. Ist es auch. Geschrieben wird abwechselnd aus Emilias und Zaras Perspektive. Die beiden Frauen sind sehr unterschiedlich, was das ganze durchaus spannend macht. Wirklich schön sind auch die Freunde und Verwandte der beiden wie z.B. der junge Poet Rilke2 (Emilias Nachbar), René (Zaras Mitbewohnerin und ihr „Auge“), die drei „Väter“ aus der Schlosserei und natürlich Zaras Oma. Nicht zu vergessen das wirklich lustige Theaterprojekt und die ganzen Ausflüge die Emilia mit der nicht besonders erfreuten Zara macht. Romatik natürlich inbegriffen. Viel mehr möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht verraten. Ich kann das Buch auf alle Fälle empfehlen. Der Schreibstil ist dabei flüssig zu lesen und sehr locker. Es macht Spaß die beiden Frauen zu begleiten. Die Geschichte hat zwar ein paar längere Momente (wie ich finde), ist aber dennoch die meiste Zeit spannend.

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„O wüsste sie das sie es ist!“ ist übrigens das zweite Buch von Daniela Schenk. Ihr Erstling „Julia und Satine“ kann ich auch nur empfehlen (finde ich persönlich auch eine ganze Spur besser als ihr zweites Buch). Den dritten Roman „Wir 4Ever“ fand ich auch einen tucken besser, wobei er ja irgendwie versuchte den Fokus auf vier verschiedene Frauen zu legen, aber das schreibe ich bestimmt später einmal mehr. Das neue Buch (Nummer 4) von Daniela Schenk „Diejenige welche“ erscheint Ende August diesen Jahres, hört sich ebenfalls recht interessant an und ist natürlich auch schon vorbestellt.

Neulich habe ich mal ein paar meiner Bücher durchgeguckt und bin auf einen größeren Stapel alter Frauenkrimis vom Argument Verlag (Ariadne Krimi) gestoßen. Da hab ich früher, und eigentlich auch heute noch, gerne mal einen Krimi gelesen. Einige (oder die meisten eher) der Bücher sind wirklich gut. Oft eher kurz, aber gut. Die meisten der Stoner McTavish Bücher sind zum Beispiel bei Argument (Ariadne) erschienen. Das wollt ich aber gar nicht erzählen. Erzählen wollte ich dass ich die Bücher mal durchgeguckt habe und festgestellt, dass ich noch nicht alle gelesen hatte. Ich hatte sie damals mal so im Paket ersteigert und nur einen Bruchteil gelesen. Das wollte ich natürlich ändern, zumal ich eh mal wieder Lust auf einen Krimi hatte nach der letzten unerträglichen Schnulze dem letzten Liebesroman die ich gelesen hatte (und über die ich auch mal bloggen möchte).
Also, wie gesagt, die ersten Bücher durchgeguckt und dann schon bald das erste Buch in der Hand gehabt was in die Kategorie unter „hört sich gut an, unbedingt bald lesen“ fällt. Das Buch geschrieben hat eine Dame mit dem Namen Lisa Pei und das Buch selbst heißt „Die letzte Stunde“. Erschienen und gedruckt ist der Krimi in dem Jahr 1995 und laut Rückentext das Krimi-Erstlingswerk der Autorin. Beruflich ist die gute Frau Grundschullehrerin und wenn man sich nochmal den Titel anguckt „Die letzte Stunde“, kann man ja schon mal raten wo das ganze ungefähr spielt. Genau … in einer Grundschule.

Inhaltlich, ohne was zu verraten, geht es um folgendes: In der Kölner Grundschule herrscht dicke Luft und das liegt nicht an den Kindern. Der Direktor der Schule wird anonym bedroht und da er am ehesten als kollerig und autoritär zu beschreiben ist, ist das Mitleid begrenzt. Daran ändert auch die neue , leicht auf Krawall gebürstete Kollegin nichts, die auf ihre eigene Art versucht das Lehrerkollegium wach zurütteln. Und irgendwie scheint da auch noch mehr zu sein …

Was sich eher harmlos liest und beginnt auch recht harmlos. Ich hoffe ich verrate nicht zu viel wenn ich sage dass es so natürlich nicht bleibt. Ich muss gestehen ich habe das Buch auch wirklich verschlungen und innerhalb von zwei Tagen durch gehabt. Das ist zugeben bei 287 Seiten kein Kunststück, zeigt aber dass das Buch doch durch seine Spannung in meiner Prioritätenliste relativ weit nach oben gerutscht war. Es liest sich recht gut, auch wenn es manchmal etwas schwierig ist, nachzuvollziehen um welche Person es gerade geht. Manchmal ist einem klar dass das auch durchaus so gewollt ist, manchmal weiß man das nicht so. Allgemein fand ich den Schreibstil aber sehr gut, passend zur Geschichte irgendwie.
Ich fand das Buch selbst zu keiner Zeit langweilig, ja, eigentlich hat es mich sogar nach dem lesen noch beschäftigt. Die Handlung barg doch, zumindestens für mich, ein paar Überraschungen, wenn auch manche Teile eher vorhersehbar waren, aber die Überraschungsmomente waren auf jeden Fall da. Die dazugehörigen amourösen Gefühle sind natürlich auch mit von der Party, bei wem und ob das auch zu was führt möchte ich jetzt nicht sagen, aber das sei doch mal nebenbei erwähnt. Insgesamt präsentiert sich das Buch aber eher … düster … wer was lustiges und heiteres sucht, sollte sich vielleicht etwas anderes suchen. Ich würde sogar soweit gehen dass einem der Inhalt durchaus schwer im Magen liegen kann.

Ich kann das Buch auf alle Fälle weiter empfehlen, vorausgesetzt man mag Krimis die etwas vom klassischen Muster abweichen, eher inhaltlich schwerere Kost sind und halt auch Frauenkrimis sind.

Leider gibts das Buch nicht mehr so im Handel, aber man bekommt es relativ günstig gebraucht im Internet. Lisa Pei hat auch ein paar andere Bücher geschrieben, die ich mir demnächst mal angucken möchte, z.B. ihren aktuellsten Roman „Annas Umweg„.

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