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Archiv: Stoner McTavish

…. gibt es nicht. Oder fällt mir nicht ein. Also wirklich, ich überlege seit Ewigkeiten wen ich da nehme. Aber mir fällt und fällt nix ein. Ich lese offenkundig die falschen Bücher. Oder ich kann mich nicht an die richtigen erinnern. Gibts ein Buch zum Film Madagaska? Ich würd ja die Giraffe da nehmen. Ach das ist ja auch kein Hauptcharakter.

Okay, da das aber langweilig ist wenn ich gar nix nehme sage ich einfach mal, jemand der so ganz entfernt an mich heran kommt ist Stoner aus Stoner McTravish – Schatten (ich nehm mal das zweite Buch um mich nicht zu wiederholen) von Sarah Dreher. Das ist doof, weil ich vorher nämlich behauptet habe sie wäre manchmal etwas weinerlich, was sie teilweise auch ist finde ich. Ich finde mich jetzt eigentlich nicht weinerlich, also nicht so. Aber in ihrem Herzen ist Stoner ja ganz taff. Und ihr wird beim Bus fahren schlecht. Sie ist etwas planlos. Und ziemlich neurotisch. Und sie mag Freizeitparks. Und ich glaub sie hat auch meine Haarfarbe, bin mir diesbezüglich aber nicht mehr so sicher.

31 Tage – 31 Bücher

Der ursprüngliche Titel des 11 Tages lautet ja “ Ein Buch, das du mal geliebt hast, aber jetzt hasst.“ Ich muss zugeben dass es ein solches Buch, das ich heute mit dem Ausdruck „hassen“ beschreiben würde, so in dieser Form nicht gibt. Und den meisten Büchern die ich nicht mag, konnte ich eigentlich noch nie viel abgewinnen. Die „Herr der RInge“ haben mich so z.B. noch nie gefesselt.

Ich beantworte die Frage also in etwas abgeschwächter Form und sage ein Buch das ich früher mal geliebt habe, heute aber nicht mehr auf das ganz hohe Podest der Buchverehrung setzen würde, ist „Stoner McTavish“ von Sarah Dreher. „Stoner McTavish“ ist ein Krimi über Stoner, einer lesbischen, ziemlich neurotischen Reisebürobesitzerin, die auf Wunsch einer Bekannten ihrer sympatisch aber etwas verrückten Tante (der Hexe … ja) Gwen retten. Gwen ist die Nichte der Bekannten, frisch verheiratet und Tante meint nun, dass mit dem Göttergatten aber irgendwas nicht stimmt. Gwen ist übrigens anderer Meinung. Aber das stört ja nicht. Stoner reist also in die Wahllachei (aka Wyoming) um Gwen zu beschützen.

Stoner ist ein wirklich sympatischer Charakter, hat einen sehr netten aber schrulligen Freundeskreis und Gwen auf ihre Art weiß auch zu gefallen. Die Geschichte ist tatsächlich auch ganz schön, hat Witz und auch wenn man das Ende im Prinzip schon erahnen kann, durchaus spannend. Ich sage ja auch nicht dass das Buch schlecht ist. Es ist wirklich gut. Allerdings nervt irgendwie der „mystische“ Teil des Buches. Auch wirkt Stoner manchmal etwas …. weinerlich. Und was Gwen mit diesem Lackaffen will … Es ist wie gesagt immer noch ein schönes Buch, aber mit steigenden Alter (oder mehrfachem lesen) wirkt halt manches nicht mehr ganz so süß und man überliest gewisse Sachen dann auch nicht mehr, die man vorher vielleicht noch in der Begeisterung ignoriert hat. Und man merkt dem Buch halt auch an dass es über 20 Jahre alt ist.

31 Tage – 31 Bücher

Neulich habe ich mal ein paar meiner Bücher durchgeguckt und bin auf einen größeren Stapel alter Frauenkrimis vom Argument Verlag (Ariadne Krimi) gestoßen. Da hab ich früher, und eigentlich auch heute noch, gerne mal einen Krimi gelesen. Einige (oder die meisten eher) der Bücher sind wirklich gut. Oft eher kurz, aber gut. Die meisten der Stoner McTavish Bücher sind zum Beispiel bei Argument (Ariadne) erschienen. Das wollt ich aber gar nicht erzählen. Erzählen wollte ich dass ich die Bücher mal durchgeguckt habe und festgestellt, dass ich noch nicht alle gelesen hatte. Ich hatte sie damals mal so im Paket ersteigert und nur einen Bruchteil gelesen. Das wollte ich natürlich ändern, zumal ich eh mal wieder Lust auf einen Krimi hatte nach der letzten unerträglichen Schnulze dem letzten Liebesroman die ich gelesen hatte (und über die ich auch mal bloggen möchte).
Also, wie gesagt, die ersten Bücher durchgeguckt und dann schon bald das erste Buch in der Hand gehabt was in die Kategorie unter „hört sich gut an, unbedingt bald lesen“ fällt. Das Buch geschrieben hat eine Dame mit dem Namen Lisa Pei und das Buch selbst heißt „Die letzte Stunde“. Erschienen und gedruckt ist der Krimi in dem Jahr 1995 und laut Rückentext das Krimi-Erstlingswerk der Autorin. Beruflich ist die gute Frau Grundschullehrerin und wenn man sich nochmal den Titel anguckt „Die letzte Stunde“, kann man ja schon mal raten wo das ganze ungefähr spielt. Genau … in einer Grundschule.

Inhaltlich, ohne was zu verraten, geht es um folgendes: In der Kölner Grundschule herrscht dicke Luft und das liegt nicht an den Kindern. Der Direktor der Schule wird anonym bedroht und da er am ehesten als kollerig und autoritär zu beschreiben ist, ist das Mitleid begrenzt. Daran ändert auch die neue , leicht auf Krawall gebürstete Kollegin nichts, die auf ihre eigene Art versucht das Lehrerkollegium wach zurütteln. Und irgendwie scheint da auch noch mehr zu sein …

Was sich eher harmlos liest und beginnt auch recht harmlos. Ich hoffe ich verrate nicht zu viel wenn ich sage dass es so natürlich nicht bleibt. Ich muss gestehen ich habe das Buch auch wirklich verschlungen und innerhalb von zwei Tagen durch gehabt. Das ist zugeben bei 287 Seiten kein Kunststück, zeigt aber dass das Buch doch durch seine Spannung in meiner Prioritätenliste relativ weit nach oben gerutscht war. Es liest sich recht gut, auch wenn es manchmal etwas schwierig ist, nachzuvollziehen um welche Person es gerade geht. Manchmal ist einem klar dass das auch durchaus so gewollt ist, manchmal weiß man das nicht so. Allgemein fand ich den Schreibstil aber sehr gut, passend zur Geschichte irgendwie.
Ich fand das Buch selbst zu keiner Zeit langweilig, ja, eigentlich hat es mich sogar nach dem lesen noch beschäftigt. Die Handlung barg doch, zumindestens für mich, ein paar Überraschungen, wenn auch manche Teile eher vorhersehbar waren, aber die Überraschungsmomente waren auf jeden Fall da. Die dazugehörigen amourösen Gefühle sind natürlich auch mit von der Party, bei wem und ob das auch zu was führt möchte ich jetzt nicht sagen, aber das sei doch mal nebenbei erwähnt. Insgesamt präsentiert sich das Buch aber eher … düster … wer was lustiges und heiteres sucht, sollte sich vielleicht etwas anderes suchen. Ich würde sogar soweit gehen dass einem der Inhalt durchaus schwer im Magen liegen kann.

Ich kann das Buch auf alle Fälle weiter empfehlen, vorausgesetzt man mag Krimis die etwas vom klassischen Muster abweichen, eher inhaltlich schwerere Kost sind und halt auch Frauenkrimis sind.

Leider gibts das Buch nicht mehr so im Handel, aber man bekommt es relativ günstig gebraucht im Internet. Lisa Pei hat auch ein paar andere Bücher geschrieben, die ich mir demnächst mal angucken möchte, z.B. ihren aktuellsten Roman „Annas Umweg„.

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