Das Buchhörnchennest

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Ich möchte heute mal wieder ein Buch vorstellen, welches ich vor einiger Zeit mal an einem laaangen Tag mit einer sehr laaaangen Zufahrt gelesen habe. Bevor ich jetzt aber wieder mit Bahnfahrgeschichten langweile, fange ich lieber gleich an und beginne. Also das Buch was ich präsentieren möchte, ist geschrieben von Mirjam Müntefering und heißt „Tochter und viel mehr“ und wird beschrieben als autobiografische Reise. Es ist 229 Seiten lang und ist im Mai 2008 im Piper Verlag erschienen.

Wenn man das Wort „autobiographisch“ liest und ein „Tochter“ im Namen des Buches vorhanden ist, lohnt es sich noch mal einen Blick auf den Nachnamen der Autorin zu werfen und wer es bisher noch nicht gewusst hat, dem fallen spätestens jetzt die Namensgleichheit zu einem bekannten Politiker auf. Der auch ihr Vater ist. Neben ihrem berühmten Vater schreibt sie auch fleißig Bücher und wer schon mal ein Buch von ihr gelesen hat, den wird es vielleicht auch nicht überraschen dass Mirjam Müntefering auch eine Hundeschule hat.

Es ist ja nicht nur eine Autobiographie, sondern auch eine „autobiographische Reise“ und die Reise kann man in dem Buch tatsächlich wörtlich nehmen. Und zwar begleitet man beim Lesen die Autorin auf einer Lesereise. Oder Buchtour. Also sie fährt in andere Städte und liest aus ihren Büchern vor. Während sie dies tut passiert auch einiges, was ich jetzt nicht vorweg nehmen möchte, aber es ist schon durchaus spannend und lesenswert. Und während dieser ereignisreichen Fahrt knüpft sie immer wieder auf vergangene Geschehnisse an. Kindheit, Jugend, das Lebens als Politikerkind, Coming Out, das Schreiben, das Leben an sich und ihre Hundeschule. Wer in dem Buch viel über Franz Müntefering lesen möchte, wird wohl ein wenig enttäuscht sein, der kommt natürlich auch drin vor, aber nicht in besonders zentraler Rolle. Sie schreibt tatsächlich viel auch über die anderen Themen.

Ich persönlich fand es eigentlich interessant zu sehen, wo denn die Ideen zu den Büchern herkamen. Das schreibt sie nämlich unter anderem auch und wenn man die Bücher kennt, dann ist das ja schon spannend. Ich fand den Hintergrund zu „Unversehrt„, eines der Bücher das ich wirklich gut fand, zum Beispiel sehr informativ. Ansonsten empfand ich das gesamte Buch als kurzweilig und unterhaltend. Ich selbst bin eigentlich kein großer Freund von Biographien und Hundeschulen interessieren mich auch wenig, dennoch empfand ich das Buch als durchweg lesenswert. Und durch die Beigeschichte mit der Buchtour hatte es auch einen Spannungsbogen der einen durch unterschiedliche Stadien führt und halt auch ein bisschen reale Erzählung ist.

Da ich es lesenswert fand und es so viele Fassetten hat, kann ich es eigentlich auch grundsätzlich jedem empfehlen. Wer Hunde mag und sich für das Training von Hunden interessiert, wird sicherlich ebenso seine Freude an dem Buch haben, wie eine Leserin die gerne lesbische Literatur mag. Für Fans von Biographien ist es ohnehin was. Auch wer schon einige Bücher von Mirjam Müntefering lesen durfte, könnte sich für das Buch interessieren. Ich selbst habe das Buch auch wirklich fast in einem weg gelesen, wenn ich nicht ab und zu aus dem Zug hätte aussteigen müssen wäre mir das vielleicht sogar ganz geglückt. Trotzdem ich es wirklich weiter empfehlen kann, ist es für mich kein Must-Have Titel, dafür ist es im Endeffekt dann wohl doch zu sehr Autobiographie und zu wenig Spannung. Und vielleicht ein bisschen zu viel Hund, aber das ist ja in den meisten ihrer Büchern so (jedenfalls empfinde ich das so). Aber immerhin, ein wirklich netter Lesestoff. Habt ihr es auch gelesen? Wie fandet ihr es?

Oh, und natürlich sehr sympathisch und unbedingt hervorzuheben ist, dass Mirjam Müntefering scheinbar den gleichen Klingelton hat wie ich. Oder wenigstens einen ähnlichen. Also auch Star Wars.

Weiterer Linktipp: Webpräsenz von Mirjam Müntefering

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Mittwoch, 28. Oktober 2009 und wurde abgelegt unter "Buecherkiste, Lesbisches Allerlei". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

4 Kommentare

  1. Stefanie:

    Klasse! Ich wollte dieses Buch persönlich lesen 🙂
    Vielen lieben Dank

  2. Simona:

    Längst hab ich auch ein paar Romane von Mirjam Müntefering
    gelesen, als ich mir die sehr tolle Autobiografie kaufte. Und wie immer bekannt wurde ich nicht ganz enttäuscht. Das Autobiografische erfährt man dienlich ganz nebenbei, weil alles in eine süße Geschichte eingepackt ist. Schöne Familienfotos sind genauso währenddessen, auf diese Weise stellt man sich eine gelungene Autobiografie vor.

  3. Paula:

    Ein tolles Buch, dass ich bestimmt noch einmal lesen möchte 🙂
    Ein Werke mit irgendwelchen Lern- und Aha-Effekt. Eine Kostbarkeit

  4. Paula:

    Ein tolles Buch, dass ich bestimmt noch einmal lesen möchte 🙂
    Ein Werke mit irgendwelchen Lern- und Aha-Effekt. Eine Kostbarkeit

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