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Archiv: Frankreich

Es ist zwar schon ein paar Tage her, das Halbfinale, aber kurz vorm eigentlichen Finale wollte ich nochmal kurz meine Eindrücke vom Halbfinale in Mönchengladbach zwischen den USA und Frankreich verschriftlichen und aller Welt verkünden.

Erster Eindruck: Das Stadion in Mönchengladbach war nur halbvoll, was für ein Halbfinale natürlich ein wenig mager wirkt. Die Stimmung war übrigens entsprechend auch nur halb euphorisch.
Das könnte daran gelegen haben, dass das Wetter wirklich sehr bescheiden war und es für diese Jahreszeit doch ziemlich kühl – oder eher kalt – und dazu auch noch nass war. Vielleicht wollte auch niemand das Spiel sehen. Oder der Preis war allgemein zu hoch, denn wir mit Städtekarten und Kategorie 4 haben schon über 40 Euro je Karte gezahlt. Dass das die Familien – die sonst ja meistens im Stadion waren – abschreckt kann ich da gut verstehen.

Am Mittwoch war dann auch der „Internationaler Tag der FIFA gegen Diskriminierung“. Das heißt, vor den Anpfiff haben beide Teamkapitäninnen – im Namen ihrer Mannschaft – einen Text gegen Diskriminierung und für Fairness innerhalb des Fußballs und sowieso verlesen. Das war nett. Ich habe mir dann gedacht, dass das auf alle Fälle interessant gewesen wäre, wenn Nigeria das hätte tuen müssen,m sofern sie denn bis ins Halbfinale gekommen wären. Aber sind sie ja völlig zurecht nicht. Scheinbar waren die homosexuelle Spielerinnen nicht das einzige Problem was sie hatten. Anyway.

Gut, das Spiel. Das fing nett an, die USA ging früh in Führung und spielte danach dann gleich wieder auf Sparflamme. Bis Brasilien durch Marta ausglich bis die Französinnen die durchaus spielstärker waren aber am Tor eher glücklos, doch einmal trafen. Danach drehten die USA doch etwas auf und schossen genau zu dem Zeitpunkt wo ich kurz abwesend war zwei Tore. Gut, da können die USA natürlich auch nichts für. Allgemein glänzte das Spiel aber durch verschenkte Torchancen und ungenaues Passspiel, ersteres bei den Französinen und letzteres bei den US-Damen. Das hört sich jetzt schlimmer an als es war. So schlecht war es zugegebenermaßen nicht, aber berühmt war die Partie nun nicht gerade. Wieso die USA also so großer Frauenfußball-Gigant gelten … bei diesem Turnier haben sie die Frage nicht beantworten können fand ich, auch wenn Sie jetzt im Finale stehen. Aber Hope Solo sah wie immer toll aus (um mal etwas oberflächlich zu wirken).

An- und Abreise über die öffentlichen Verkehrsmittel war übrigens erstaunlich gut. Auch wenn das Stadion doch etwas außerhalb lag, aber über den Shuttlebus ging es relativ problemlos. Merkwürdig allerdings war, dass der Bus für die Hinfahrt fast doppelt so lange gebraucht hat wie für die Rückfahrt. Wir waren dann auch super überrascht als wir plötzlich beim Hauptbahnhof waren obwohl wir mit einer längeren Fahrt gerechnet hatten. Mal ne positive Überraschung.

Für heute Abend wünsche ich übrigens den Japanerinnen den Sieg und damit den WM-Titel, ich glaube aber eher an die USA, weil die mehr Glück als Verstand haben.

Gestern war das letzte Gruppenspiel der deutschen Kickerinnen bei dieser Weltmeisterschaft. Und ich war live und in Farbe mit dabei. In Mönchengladbach. Zusammen mit über 45.000 (!) weiteren Fußballverückten in weiß (oder rot) gekleideten, die alle gut gelaunt auf einen Sieg der Deutschen hofften. Okay, die zwei Grüppchen Franzosen die am Anfang und nach den beiden Toren der Franzosen auch durchaus hör- und sehbar waren mal ausgenommen. Für mich war das bisher das größte Fußballspiel das ich miterleben durften. Bisher waren in allen Stadien die ich besucht habe immer unter 30.000 Gäste. Und nun 45T. Toll, ich bin immer noch total begeistert. Also, um es kurz zu fassen, es war eine wirklich tolle Stimmung ein fantastichen Wetter.

Zudem fand ich, war es bisher auch spielerisch das beste Spiel dieser WM das ich sehen dufte. Die Deutsche Mannschaft wirkte dominanter (von meinem Platz oben), hielt oft aufs Tor zu, trotzdem war es nicht langweilig oder einseitig. Das was die Schiedsrichterin im vorigen Spiel gegen Nigeria scheinbar versäumt hatte, holte diese Schiedsrichterin dann in Punkto Karten nach, die hatte die Karten ja öfters mal in der Hand. Süß übrigens dass die Franzosen einfach eine neue Torhüterin aufs Feld schickten … ohne vorher auszuwechseln. Versuchen kann man es ja mal.

Spielerisch haben mir die meisten deutschen Spielerinnen eigentlich ganz gut gefallen. Wenn man im Stadion ist sieht man manches natürlich nicht so gut und auch nicht in verschiedenen Zeitlupen und Wiederholungen. Dafür bleibt einem dann aber auch der Fernsehkommentator erspart. Naja, meistens hat man dann viele „kluge“ Kommentatoren um sich herum. Oder ein Fußballkindercamp direkt hinter einem. Die haben auch gute Stimmung gemacht und waren auch nett, allerdings neigten die auch zu diversen Kraftausdrücken die doch eher unnötig waren oder buhten auch mal bei der Nationalhymne der anderen Mannschaft. Fand ich etwas daneben. Ein gewisses Maß an Grundrespekt ist eben nicht jedem gegeben. Aber vielleicht lernen sie es ja noch. Ich hoffe es mal.

Zurück zu den Spielerinnen. Verdient ist ja Inka Grings Spielerin der Partie geworden. Babette Peter war natürlich auch wie immer überzeugend. Ich hätte ja gerne Alexandra Popp (deren Name auch auf meinem Trikot steht) 90 Minuten gesehen und nicht nur als Einwechselspielerin. Hätte auch besser gepasst als Lira finde ich. Also ich finde Lira ist eine gute Technikerin und das sieht auch manchmal recht schön aus was sie da tut, aber irgendwie fällt einem da auch nur so Worte wie „am Ball egozentrisch“ ein. Es gab da ja mehrere Situationen in denen man als Laie durchaus fand, es wäre sinniger gewesen einfach mal vor dem festspielen an die Mitspielerin zu passen.

Das 4:2 war dann auch verdient finde ich. Tolles Spiel. Kleiner egoistischer Wehmutstropfen, die deutschen Frauen spielen leider beim Halbfinale nicht wieder in Mönchengladbach.

Beim Unfassbar Kompetenzfreien WM-Tagebuch gibt es wieder einen fast kompetenten Trauerbeitrag über das Fernbleiben von Melanie Beringer Beitrag. Bei womensoccer.de gibt es eine Analyse aller Spielerinnen der ich auch guten Gewissens zustimmen kann.

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