Das Buchhörnchennest

Buchen musst du suchen … Zeugs, Bücher, Videospiele und sonst so

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Manchmal habe ich einen dieser glücklichen Fälle, bei denen ich ein Buch finde, wo es mir schwer fällt es beiseite zu legen. Buchliebhaber kennen bestimmt die Momente, bei denen man (oder frau), statt die Sachen die sie eigentlich erledigen wollte, einfach weiter lesen muss. Abends geht das Licht zu spät aus, weil man unbedingt noch ein Kapitel schaffen will und wenn man doch mal etwas anderes anderes tuen sollte, freut man sich später wieder weiter lesen zu dürfen. Vergangenes Wochenende hatte ich wieder solch ein Glück.

Irgendwo auf der Welt fängt mein Weg zum Himmel an“ heißt der lange Titel des Buches von Veneda Mühlenbrink, erschienen 2010 im Ulrike-Helmer-Verlag. Im gleichen Verlag erschienen u.a. auch die Bücher von Daniela Schenk (u.a. Julia und Satine) und Carolin Schairer (u.a. Die Spitzenkandidatin). Die Autorin war mir persönlich vorher unbekannt, so dass ich das Buch auch vorrangig aufgrund der interessanten Inhaltsangabe kaufte.

In dem Buch geht es um die lesbische Schriftstellerin Valerie, die noch immer ihrer großen Liebe – die sie damals verließ – hinterher trauert. Eine Bekannte vermittelt sie an Luise, einer 96 jährigen ehemaligen Krankenschwester. Luise, die ebenfalls Zeit ihres Lebens sich zu Frauen hingezogen fühlte, erzählt der 57 Jahre jüngeren Valerie von ihrer Geschichte. Einem Leben in der Weimarer Republik und in der dunklen Zeit des dritten Reichs. Erzählungen über Freunde, Feinde, Familie und der großen Liebe in längst vergangenen Tagen. Und während Valerie diese Erinnerungen für ihr Buch festhält und die beiden immer vertrauter werden, erlebt sie auch persönliche Änderungen.

Es handelt sich bei diesem Buch also um Personen der Gegenwart mit Rückblenden in die persönliche Geschichte der Protagonistinnen – hauptsächlich der von Luise, aber auch ein paar von Valerie selbst. Die Geschichte um Luise, die viel zu erzählen weiß, ist ergreifend, einfühlsam, aber nicht aufgesetzt oder unrealistisch. Ein sympatischer Charakter, in dem man sich gut hinein versetzen konnte.
So warm bin ich mit Valerie nicht geworden. Auch wenn sie ebenfalls sympatisch und ihr vorgehen nachvollziehbar ist und gerade die Momente mir ihrer besten Freundin wirklich schön zu lesen waren, so war sie mir streckenweise doch fern.
Insgesamt würde ich das Buch und seine Charaktere als tiefgründig beschreiben, ohne sich dabei jedoch aufzudrängen. Die schönen und natürlich auch weniger schönen Momente der Charaktere sind gut beschrieben. Die Geschichte ist dramatisch, übertreibt es dabei aber eigentlich nicht. Lediglich zwei kurze Szenen, wo ich das Gefühl hatte, das man dort etwas eingeflochten hatte was nicht hätte seien müssen.

Als etwas gewöhnungsbedürftig empfand ich jedoch den Schreibstil. Es gibt ab und zu Sprünge in der Zeit, bei denen es manchmal Anfangs schwer nachzuvollziehen war, wohin man die Szene einordnen musste. Streckenweise wechselten auch mal, mitten in der Geschichte, die Perspektiven, was das flüssige Verfolgen der Geschichte etwas erschwerte. Trotz dieser Kritikpunkte kann man das Buch aber gut lesen, wenn auch vielleicht nicht so hundert Prozent flüssig.

Ich kann das Buch jedem, der gerne Geschichten dieser Art liest, ans Herz legen. Veneda Mühlenbrinkhat ein sehr gefühlvolles Buch geschrieben, das ich ohne große Bedenken weiter empfehlen kann. Als lockere Standlektüre würde ich es allerdings nicht empfehlen.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Ich bin bei Antje von famlog.de auf das Serien und Film-ABC Stöckchen von laester.tv aufmerksam geworden, in dem man sich, dem Alphabet an der klassischen dies oder das Liste durcharbeiten darf. Ich liebe Listen. Und ich mag Serien und Filme. Und ich mag Stöckchen. Und deswegen mache ich da jetzt mit.
Und ganz nebenbei gibt es auch noch ein bisschen was zu gewinnen, das ist auch nett (wenn auch nicht notwendig um mich zu einer Stöckchenteilnahme zu motivieren *den selbstlosen Gutmensch raushängen lass*). Aber ich erwähne das mal der Vollständigkeit halber und hänge noch hinten dran, dass das ganze bis zum 19.12. geht.

A-Team oder Aristocats
Katzen brauchen, Katzen brauchen, Katzen brauchen furchtbar viel Musik … Mal ganz ehrlich, kann man was vom A-Team bei Singstar singen? Genau.

Buffy oder Bones
Es ist Buffy. Die Vampirjägerin. Wo die Vampire noch nicht glitzerten. Ich meine es ist Buffy.

CSI oder Criminal Minds
Auch wenn ich es schon länger nicht mehr gesehen habe, mag ich den ersten Ableger der Serie ganz gerne. Und Jorja Fox. Auch wenn die nicht mehr mitspielt. Aber schöne Serie. Irgendwie.

Denver oder Dallas
Auch wenn ich es nie ernsthaft gesehen habe, aber die großen Hüte …

ER (Emergency Room) oder E.T.
ARZTSERIE! KERRY WEAVER und Co.! ARZTSERIE!

Flipper oder Fringe
Hab ich früher als Kind wirklich gerne gesehen.

Greys Anatomy oder Großstadtrevier
ARZTSERIE! ERICA HAHN, CALZONA, CRISTINA, LEXIE und Co.! ARZTSERIE!

How i met your mother oder Heroes
Weils legendary ist und Leigh Ostin Cobie Smulders mitspielt

Inspektor Gadget oder Inas Nacht
Inas was? Kenn ich nicht. Ist das ne Bildungslücke? Inspektor Gadget kenne ich aber.

Jeopardy oder James Bond
Düdüdüdü düdüdüdü düdüdüdü dü düdüdüdüdü …

K11 oder King of Queens
Schon allein wegen des Schwiegervaters …

Lindenstraße oder L.A. Heat
Ich kenne es zwar nicht, aber ersteres wollten ich nicht auswählen, wird schon nicht schlimmer sein …

Manta Manta oder Miami Vice
Ja, ich weiß.

Navy CIS oder Neues aus Uhlenbusch
Hab ich auch beides noch nie gesehen, aber mal im ernst, Uhlenbusch hört sich doch man cool an.

OC California oder One Tree Hill
Sommer, Sonne, komische verwöhnte Teenager

Paddington Bär oder Parker Lewis (der Coole von der Schule)
Yeah Parker, ich fand den damals toll den Film.

Quatsch Comedy Club oder Quincy
Mag ich auch, wobei ich es seltener gucke als damals.

Reich und schön oder Rappelkiste
Wer so lange durchhält …

Simpsons oder Supernatural
Auch wenn es nicht unbedingt meine Lieblingsserie ist, ich mag sie ja, die gelbe Familie.

Tatort oder Two and a half Men
Uh, schwierige Frage, ich mag ja beides ganz gerne, also …. mmmh … ja … nehm ich den Tatort … ist kultiger .. und älter …

Unsere kleine Farm oder Unter uns
Ich weiß was von mir hier erwartet wird. Auch wenn ich ich es selbst nicht gucke und auch nicht mag. Aber die Farm ist auch nicht besser.

Verbotene Liebe oder vierundzwanzig (24)
Schon allein für Carla von Lahenstein und ihr tolles Haar. Auch wenn sie leider nicht mehr mitspielt.

Wetten, dass …? oder Waynes World
Ich mag den Gottschalk halt.

X-Factor oder X-Diaries
Mag ich beides nicht besonders, bzw. will ich gar nicht so genau kennen.

Yogi Bär oder Yu-Gi-Oh
Der Niedlichkeitsfaktor ist doch ungemein größer.

Zorro oder ZDF-Fernsehgarten
Sehen bestimmt viele Leute gerne.

Welche Sendung hat gefehlt?
Xena!

a. Die Gruppen für die Frauenfußball WM 2011 sind ausgelost worden und heute wurden auch die Anstoßzeiten bekannt gegeben. So weiß man jetzt auch, wer in der Vorrunde in welcher Stadt wann spielt und gegen wen die deutsche Nationalelf antreten darf. Ich finde mit Frankreich, Kanada und Nigeria haben sie aber ein gutes Los gezogen. Ich freue mich auf alle Fälle.

b. Ich höre aktuell „Warten auf Oho“ von Robert Rankin als Hörbuch. Lustig, sehr sehr lustig. Der Sprecher Oliver Rohrbeck macht seinen Job mehr als fantastisch. Wirklich tolles Hörbuch.

c. Nadine Angerer, die Nummer 1 im Tor der Deutschen Fußballerinnen, hat in einem Interview mit der Zeit auf eine Art und Weise mit einem imaginären Schulterzucken erklärt dass sie beiden Geschlechtern nicht abgeneigt sei und dieses ganze Outing im Fußball Thema eher albern findet. Ja. Ich freue mich ja eigentlich nur dass der Gaydar aktuell ganz gut funktioniert. Irgendwas muss ja laufen. Nationaltorhüterin scheint jedenfalls ein Job zu sein wo das Coming Out kein großes Thema seien muss, denn Uschi Holl hatte sich im Sommer ja auch öffentlich mit ihrer Freundin verpartnert. (via eurout)

d. Ich spiele immer noch Dragon Quest IX. Mittlerweile bewege ich mich aber auf das Story Finale zu. Aber selbst danach gibt es ja noch unzählige, wirklich unzählige von Neben- und Zusatzmissionen und ja, für ein Handheldspiel hat das wirklich unendlich Content. Ich liebe dieses Spiel.

e. Aber irgendwann muss auch mal gut sein, denn Micky Epic ist ja mittlerweile schon draußen und ich weiß gar nicht wann ich das spielen soll. Sieht aber toll aus und macht bisher auf alle Fälle viel Spaß.

f. Ich war immer noch nicht den neuen Harry Potter Film gesehen, dafür habe ich mir aber schon den wirklich sehr schönen Soundtrack geholt. Komponiert von Alexandre Desplat und entsprechend der Stimmung des Buches auch sehr düster. Düsterer als seine Vorgänger, aber auch gewohnt Harry Potter. Mir gefällt er, wobei ich den Feuerkelch-Soundtrack von Patrick Doyle bisher eigentlich immer noch am besten fand.

g. Ich sollte echt noch einmal Zeit zum backen finden. Überall lese ich nur von Backkünstlern.

h. Grey’s Anatomy ist ja drüben in Amerika in die wohlverdiente Winterpause gegangen. Es gab aber in der letzten Folge wohl doch noch eine schöne „Tür-Szene“ zwischen Callie und Arizona. Schön. Ich mags im Fernsehen ja etwas komplizierter und dramatischer, besonders wenn es mal realistisch ist. Bin gespannt wie es weiter geht. (via Rosalie&Co)

i. Ich weiß immer noch nicht was ich schenken soll. Keinen Plan, ich bin so unkreativ dieses Jahr. So sehr unkreativ.

Ja, ich weiß, heute ist kein Adventssonntag, aber präsentieren wollte ich es nun trotzdem, mein Adventsgesteck. Ich hatte noch nie ein eigenes Adventsgesteck. Dank meiner Freundin hab ich jetzt eins, wofür ich sehr dankbar bin. Und wie man es sieht nutze ich es ja auch. Toll oder? Ich finde es süß.

Und damit es zeitlich wenigstens ein bisschen passt: Einen frohen Nikolaus-Tag. Ich hoffe ihr hattet ein wenig was im Stiefel (oder Socken oder Schuh) und genießt die restlichen 18 Tage die uns noch bis zu den Feiertagen bleiben.


Bye the way, bin ich eigentlich die einzige die mal wieder völlig überfordert mit der Geschenkefrage ist und für den Großteil der Verwandtschaft noch nicht einmal eine Idee hat?

Marc veranstaltet aktuell eine Blogparade in der es um die 5 liebsten Weihnachtsfilme geht. Ich hab da natürlich auch so meine Favoriten die ich hier gerne vorstellen möchte.

1. Die Muppets-Weihnachtsgeschichte
Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Mr. Scrooge und den drei Geistern von Charles Dickens alias A Christmas Carol oder auch Ein Weihnachtslied in Prosa. Es gibt dazu ja auch eine Menge Verfilmungen, aber ich finde die Version der Muppets ist DIE Verfilmung der Weihnachtsgeschichte schlecht hin und das sollte jeder mal gesehen haben … Ich schaue mir den Film auch jedes Jahr aufs neue an. Alleine Statler und Waldorf als Geister der Vergangenheit sind klasse. Oder Miss Piggy. Oder Micheal Caine als Scrooge. Ich könnte jetzt ewig so weiter machen, aber ich glaube ihr wisst was ich meine.

2. Single Bells
Auch ein alljährlicher Klassiker bei mir. Eine österreichische Produktion über ein Weihnachtsfest bei dem aufeinander trifft was nicht zusammen gehört und bei dem wirklich alles schief geht was nur schief gehen kann. Süß, aber auch satrisch-böse. Ich liebe diesen Film.

3. Tödliche Weihnachten
Der Action-Kracher. Muss auch sein, genial gespielt, mit ordentlich Wumms und Peng und Bumm, aber auch irgendwie anrührend. Schöner Film. Allerdings nur für Erwachsene.

4. Kevin allein zu Haus
Ich habe den Film als Kind ja heiß und innig geliebt. Ich fand das irre cool was Kevin da alles mache4n konnte, auch wenn ich natürlich nicht in seiner Haut stecken wollte. Auch heute ein unterhaltsamer zeitloser Film.

5. „Loriot“ Weihnachten bei Hoppenstedts
Zugebenermaßen, kein echter Film (deswegen auch zuletzt genannt), aber ein Must-See für jedes Weihnachtsfest, alleine das Gedicht ist schon großartig und wenn etwas Kultstatus verdient hat dann diese Folge.
Und immer dran denken: „Früher war mehr Lametta!“

Was wie siehts bei euch aus? Was müsst ihr alljährlich zur Weihnachtszeit sehen?

2010 24 Nov

Bahnfahren für Leseunwillige

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Die Liebste und ich waren vergangenes (und für uns verlängertes) Wochenende in Bayern, zu der Taufe eines Kindes. Dorthin sind wir mit der Bahn gefahren, was für mich insgesamt 18 Stunden Zugfahrt bedeutet hat.
Ich finde, da darf man sich dann auch mal ein wenig mit Fahrplänen und Zügen vertuen.

Seit wann fährt der Zug denn über Hannover?
Zuerst einmal musste ich mit dem Zug zu meiner Freundin fahren. Ich kam etwas spät am Bahnhof an, das machte aber nichts, denn der Zug war auch zu spät und – Mobiles Internet sei dank – wusste ich das auch. Man muss auch mal Glück haben. Angegeben waren 10 Minuten Verspätung, als ich aber 5 Minuten nach der ursprünglichen Ankunft am Bahnsteig ankam, stand dort aber bereits ein Zug. Und wer liest schon die Anzeige wenn er Angst hat das der Zug ohne einen abfährt? Ich springe also schnell in Zug, nehme aber zum Glück noch wahr dass der Zug über Hannover fährt. Mein Zug fährt aber nie über Hannover. Und mein Zielort ist auch nicht aufgelistet. Ich schaue auf die Abfahrtszeit und sehe, dass das gar nicht mein Zug ist. Ich also schnell wieder raus, gerade noch rechtzeitig. Merke: Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Spätmerkerin
Ich bleibe also am Bahnsteig und warte auf meinen Zug. Den Richtigen. Eine Lautsprecherdurchsage kündigt an, das man bitte sein Gepäck nicht unbeaufsichtigt stehen lassen sollte. Finde ich nett das sie das sagen, tuen sie sonst nie. Vermehrte Langfinger unterwegs? Vielleicht ist deswegen ja der Polizist auf dem Bahnsteig. Über Twitter erfahre ich dann, das seit dem Vorabend die Terrorwarnung rausgegeben wurde und man Angst vor Anschlägen hat. Gut, das erklärt es. Merke: Wer der Nachrichten verfolgt ist klar im Vorteil.

Nur eine halbe Stunde
Am nächsten Tag fahre ich mit meiner Freundin weiter. Wir müssen einmal in Kassel umsteigen. Ich zeige kurz unseren Fahrplan, stecke ihn dann wieder ein.

Sie: „Wir haben anderthalb Stunde Zeit zum umsteigen?“
Ich: „Ne, ich meine wir haben nur eine halbe Stunde Zeit.“
Sie: *zweifelnd* „Okay …“
Ich: *Faltblättchen aus dem Zug zeig* „Sieh mal, der Zug fährt da in die Richtung. Der muss das sein, der hält da bestimmt.“

Ja, hätten ich mal auf Sie gehört. Beziehungsweise hätte ich noch einmal nachgeguckt. Natürlich hatten wir anderthalb Stunden Aufenthalt, nicht nur eine halbe Stunde und natürlich nahmen wir den früheren Zug, der nicht an unserem Zielort hielt. Wir durften also noch einmal in Nürnberg umsteigen. Wer rechnen kann ist auch klar im Vorteil.

Prioritäten setzen
Meine Freundin scheint mittlerweile nahe an der Sudoku-Sucht zu sein. Wir sitzen im Zug und hören über die Anlage, das unser Zug umgeleitet und deswegen verspätet den Umsteigebahnhof erreicht. Ich will wissen wann der richtige Zug fährt, die Informationen kann ich übers Handy abrufen. Auf dem spielt aber gerade meine Freundin OpenSudoku (mal gefunden bei Liliana).

Ich: „Kann ich mal mein Handy haben.“
Sie: „Nein, geht gerade nicht.“
Ich: „Ich möchte aber wissen ob wir den Zug noch bekommen.“
Sie: „Ich spiele gerade Sudoku *wendet sich, das Handy schützend in den Händen haltend, ab*
Ich: „Ähm …:“
Sie: „Wir können ja eh nichts machen, das ist der nächste Bahnhof *spielt weiter*

Später musste ich dann übrigens auch noch helfen. Der Zug kam auch immer noch mehr als zeitig am Bahnhof an.

Nehmen wir doch einfach den
In Nürnberg haben wir uns eigentlich innerlich darauf vorbereitet noch ordentlich zu warten. Als wir aussteigen sehen wir, das am gegenüberliegenden Bahnsteig ein ICE mit Zwischenhalt an unserem Ziel abfahrbereit steht. Wir also schnell rüber gerannt und eingestiegen. Im Zug fiel uns dann auf, das auch hier weder in den ausliegenden Fahrplänen noch an der Anzeige unser Ziel angezeigt wird. Sind wir vom Regen in Traufe gekommen? Wir fragen nach und erfahren dass der Zug außerplanmäßig doch am gewünschten Ort hält. Keine Ahnung wieso. Durch die Verwirrungen kommen wir allerdings fast eine Stunde früher an als geplant. Und das in 15 Minuten. Schnell per Telefon durchgegeben, wir wurden ja abgeholt. Am Ankunftsort ist man dann ziemlich überrascht. Wer kommt mit der Bahn schon früher an als geplant?

Wo sind wir hier eigentlich?
Die Rückfahrt verlief dann zum Glück relativ ereignislos. Was daran liegen könnte, das wir dieses mal durchfahren konnten. Wir haben uns zuerst natürlich auf den nächstbesten Platz gesetzt, an dem es aber leider wie Hechtsuppe zog. Den Platz konnten wir aber zum Glück schnell wechseln. 5,5 Stunden wollte ich dann doch nicht im Durchzug sitzen.
Allerdings scheint die Deutsche Bahn irgendwie in letzter Zeit auf außerplanmäßige Zwischenhalte zu stehen. Wir hielten nämlich dieses mal außerplanmäßig in Limburg Süd und Montabaur an, was bei uns für fragende Blicke sorgten, denn wir wussten beide nicht wo die beiden Orte liegen und wieso wir da halten. Um ehrlich zu sein, ich hatte vorher noch nie von den Orten gehört. Wo liegen die, wie groß sind die? Nach Weltmetropolen hörte sich das jedenfalls nicht an. Aber man lernt ja nie aus. Die großen Massen schien das auch nicht sonderlich zu tangieren, denn wir haben niemanden auf dem Bahnsteig gesehen und zu mindestens aus unserem Wagen stieg auch niemand aus.

Weltphilosophie
Auf dem Weg von meiner Freundin zu mir zurück – da musste ich dann ja alleine fahren – bin ich dann allerdings noch ein einen netten älteren und extrem kommunikativen Herren und seiner Tochter gelangt. Normalerweise rede ich selten mit anderen Zuggästen, das ergibt sich einfach nicht, aber dieses mal war es anders. Irgendwie kamen wir so ins Gespräch und unterhielten uns dann fest die gesamte Zugfahrt lang über Gott, die Welt und Politik um speziellen. Ich konnte mit meinem Handyticket imponieren, auch wenn ich dann eingestehen musste dass das nicht unbedingt förderlich für den Erhalt der Arbeitsplätze an den Bahnhofsschaltern ist.

2010 22 Nov

Wichteln in klein Bloggersdorf 2010

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Mittlerweile ist es Mitte/Ende November und die Advents- und Weihnachtszeit naht steht vor der Tür und klopft ungeduldig an. Und damit die ganzen kleinen süßen, aber aufwenden Dinge die damit zusammenhängen: Adventskalender, Kaffeetrinken zum Advent, Adventskranz, Wohnung schmücken, Weihnachtsfeiern, Weihnachtsmarkt und Wichteln. Für letzteres habe ich mich jetzt zur Wichtelaktion bei der Chikatze angemeldet. Aufmerksam geworden bin ich auf diese Aktion bei Antje von famlog.de, die das ganze wohl scheinbar auch nicht zum ersten mal macht. Aber für mich ist das in dieser Form Neuland. Und ich finde es auch toll, das die Chikatze sich so viel Mühe macht, das wir alle in klein Bloggersdorf wichteln können.

Gestern Abend wurden nun die Blogs zugeteilt. Die Chikatze nutzt dabei ein ziemlich schickes Tool mit dem das relativ einfach zu gehen scheint. Ich muss also bis zum 24.12.2010 eine Bloggerin/einen Blogger beschenken. Den Blog kannte ich vorher noch nicht, aber das machts ja etwas spannender. Ich kenne auch die meisten Blogs die teilnehmen nicht, von da an ….

Im Gegenzug beschenkt mich bis Heiligabend jemand anderes. Bin da ebenfalls sehr gespannt und überlege schon fieberhaft was ich nun verschenken kann. Ich hoffe wir müssen nicht den Absender raten wie bei dem Blogbeitragswichteln von Muriel damals, denn bei der Menge an Teilnehmer könnte das schwierig werden. Wobei, das war wirklich super lustig.

So, und ich überlege jetzt was ich schönes raussuche …

Auf afterellen.com las ich gestern Abend, das Willow Palin, die 16-jährige Tochter von Sarah Palin, auf Facebook ihre Mitmenschen beschimpft hat – unter anderem auch mit den bekannten (homosexuellen) Schimpfwörtern – weil diese sich negativ über die Sendung ihrer Mutter geäußert hatten. Das finde ich an sich nicht wirklich aufregend – was interessiert mich Willow Palin? Genau!

Interessant fand ich allerdings die allgemeine Reaktion darauf. Die ging von ‚Kein-Wunder-bei-der-konservativen-Mutter‘, ‚Schlecht-erzogen‘ bis zu ‚Ist-doch-normal-für-eine-16jährige-das-machen-alle-und-ständig‘. Und genau letztere Aussage kriege ich auch ständig zu hören. Und das oft hören macht es leider auch nicht besser.

Ich persönlich finde „Weil-die-anderen-das-auch-so-machen“ ist keine Entschuldigung für respektloses und schlechtes Benehmen anderen gegenüber. Ich höre das bei jungen (oder jüngeren) Menschen immer wieder und werde nie müde darauf hinzuweisen, das ich Witze über Mütter nicht besonders angemessen finde und das schwul kein Schimpfwort sondern eine sexuelle Präferenz ist, die niemand zu bewerten hat. Ich habe eine sehr nette Mutter und verbiete mir so auch jedweden Witz über sie. Vielleicht bin ich ja spießig, aber ich finde das weder lustig noch irgendwie ‚cool‘. Und „Ja, das ist die heutige Generation“ ist für mich auch kein echter Grund warum ich es akzeptieren sollte, mich ständig unwohl zu fühlen, wenn überall schwul oder lesbisch als Schimpfwort benutzt wird.

Ich bin, wie schon erwähnt, ja spießig und für mich gehört ein einigermaßen freundlicher Umgangston eigentlich dazu. Auch bei Menschen die nicht meine Meinung teilen. Gut, natürlich kann man mal etwas ausfallend werden, ich will mich da selbst nicht ausschließen, ich sage selbst manchmal Worte die ich so nicht hätte sagen sollen (und die mir dann später leid tun), aber gerade im alltäglichen Umgang rede ich meine Mitmenschen eigentlich lieber mit ihrem Namen an. So das Mindestmaß an Wertschätzung, auch wenn es altbacken und uncool ist.

Und wenn Sarah Palins Tochter so etwas von sich gibt, hat sie das vermutlich nicht von der Mutter, aber die Mutter hat es auch verpasst dem Kind zu vermitteln, wie man mit seinen anderen umgehen sollte. Und es spricht auch nicht für Sarah Palin, wenn ihre Tochter so etwas in aller Öffentlichkeit äußert. Und einem ‚christlich geprägten Wertbild‘ aller Liebe deinen Nächsten kommt das auch nicht nahe. Ich werde vermutlich eine sehr sehr unbeliebte Mutter sein, aber wenn ich mal Kinder habe, dann sollten die in meiner Gegenwart lieber nicht so reden. Naja, spießig halt.

Am vergangenen Donnerstag wurden vom Richterwahlausschuss drei neue Richter für das Bundesverfassungsgericht berufen (via freitag.de)!
Eine davon, die Richterin die die Grünen nominieren durften, ist die Juristin, Gender-Forscherin und Feministin Prof. Dr. Susanne Baer (ja, für die Titel hat sie jetzt nicht jahrelang gearbeitet damit ich sie hier vergessen). Susanne Baer ist nicht nur engagiert was das Thema Gleichberechtigung angeht, nein sie lebt auch noch offen lesbisch und ebnet der queeren Gemeinschaft nun einen weiteren Weg zur alleinigen Weltherrschaft. Wenn das mal kein schönes Beispiel für „It gets better“ ist.

Gut, heißt ja nun erst einmal nichts, immerhin hat unser Außenminister ja auch gegen die steuerliche Gleichstellung der Lebenspartnerschaft gestimmt (via feylamia).
Frau Prof. Dr. Baer macht da durchaus berechtigte Hoffnung, dass Sie zumindestens was das Thema angeht, immerhin hat sie sich z.B: dafür ausgesprochen den §3 GG um die sexuelle Identität zu erweitern. Zudem ist das ja eine ‚unparteilich‘ Position, die nicht an die Interessen einer Partei (oder der Koalitionspartei) gebunden ist.
Ich finde es jedenfalls schön für Sie und ihre Mit-Richter und hoffe das man vielleicht auch ein bisschen mehr zu diesem Thema in Zukunft hören wird.

In den USA hatte vor einiger Zeit das Projekt „It gets better„“ gestartet. Das Projekt wurde, nach dem mehrere schwule und lesbische Jugendliche (bzw. Jugendliche die man einfach dafür hielt) sich aufgrund von Ausgrenzung und Mobbing das Leben nahmen, von Dan Savage ins Leben gerufen, um den Jugendlichen Mut zu machen und Ihnen zu sagen das sich später viel mehr Möglichkeiten bieten und dann alles … besser wird. So finden sich auf der Seite des Projekts viele Videos von Menschen die ihre Geschichte erzählen und damit diskriminierte Jugendlichen auf der ganzen Welt sagen, das sie nicht alleine sind, dass es Menschen gibt die ihnen ihre Hilfe anbieten möchten, das sie so wie sie sind etwas besonderes sind (wie jeder Mensch) und das später „alles gut wird“. Ein tolles Projekt mit einem ergreifenden Hintergrund und einer bewegenden Nachricht. Zu dem Projekt (bzw. zu der Idee) haben sich zudem auch prominente Vertreter gesellt, wie Ellen deGeneres, Neil Patrick Harris oder auch Hillary Clinton und Präsident Obama. Oder auch das Video des evangelischen Bischofs Gene Robinson.
Sehr bewegend, und deswegen habe ich es jetzt auch eingebettet, war auch das Video von dem Abgeordneten Joel Burns

„It gets better“ ist zwar nicht „Alles wird gut“, aber die Aussage ist eine ähnliche. Immerhin möchte man ja nicht vermitteln dass es irgendwann „ein bisschen weniger schlimm“ oder „schon ertragbar“ wird, sondern eben in der Zukunft gut oder wenigstens prinzipiell angenehm werden soll. „Alles wird gut“ oder „It gets better“ ist für mich die geistige Schwester von „Hoffen und harren ….“. Was letztendes auch der Kritikpunkt an diesem eindrucksvollem Projekt, denn Menschen wie Barack Obama könnten natürlich mehr tun als nur Videos veröffentlichen und auch politisch Änderungen schaffen. Aber das kommt vielleicht noch. Und wenn man ehrlich ist, es hat sich ja auch schon viel getan, sei es nun hier oder in den USA. Und so … wird es auch besser.

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