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Archiv: WM 2011

Es ist Mitte Juli und kalt. Dick eingemummelt ging es heute wieder nach Bochum zum dritten Spiel in der Ruhrpott Stadt und dem Duell der Fußball-Damen aus Australien gegen den Damen aus Äquatorial-Guinea. Im Schiedsrichtergespann übrigens mit dabei, Bibiana Steinhaus, die einzig deutsche Schiedsrichterin bei dieser WM, allerdings dieses mal nur als vierte Offizielle. Das wäre übrigens genau mein Job, am Rand stehen, ab und zu eine kleine Anzeigetafel hochhalten und darauf achten dass die Spielerinnen zum richtigen Zeitpunkt das Spielfeld (wieder) betreten.

Obwohl schon länger klar war wann wir los mussten überraschte mich der Satz „In 4 Minuten fährt der Bus“ dann doch so sehr, dass ich erst einmal mein Handy zuhause liegen ließ. Grummel. Naja, musste ich ohne leben. Und ohne Twitter. Wie abhängig man mittlerweile von den Dingern ist. Die Australierinnen sahen wir bereits das zweite mal und war für uns auch rein von der Sympathie unsere Mannschaft der Wahl. Rein optisch überwogen auch eindeutig die Anhänger von Down Under im Stadion, viele mit Flaggen oder T-Shirts und Trikot für Australien waren dabei. Was aber nicht hieß dass nicht für beide Mannschaften angefeuert und beklatscht wurden. Ich finde die Stimmung in den Stadien bisher ja wirklich sehr fair gegenüber allen Teams, muss ich mal positiv anmerken.

Heute spielten also die Außenseiter der Gruppe D, den mal ehrlich, neben den beiden gibt es noch Brasilien und Norwegen. Keine unbedingt einfache Gruppe. Und beide Mannschaften hatten ja auch bereits ihr erstes Match verloren. Wer also überhaupt eine Chance haben wollte weiter zu kommen, sollte schon gewinnen. Entsprechend wirkend beide Teams auch recht ordentlich motiviert. Australien war allerdings doch stärker, was sich dieses mal auch nicht nur wieder in der Statistik durch mehr Ballbesitz zeigte (den sie auch schon gegen Brasilien hatten). Äquatorial-Guinea hielt aber auch gut dagegen. Allerdings hatten auch sie ein recht aggressiveres Spiel, was dann allerdings auch gepfiffen wurde. Am Ende stand es dann verdientermaßen 3:2 für die Mädels aus Down Under, die halt doch etwas besser waren. Wenn Sie jetzt gegen Norwegen gewinnen würden (oder je nach Ergebnis heute Abend wenigstens ein Unentschieden erzielen) könnten Sie ja vielleicht doch weiter kommen. Würde ich Ihnen ja wünschen.

Als nächstes geht es dann zum Highlight, dem Spiel Deutschland gegen Frankreich nach Mönchen Gladbach. Und danach wieder nach Bochum. Heute wurde ich vom Volunteer der beim Sitzplatz finden hilft auch gleich wieder erkannt. Und unsere Sitznachbarin war auch wieder die gleiche. Mal schauen ob wir in Mönchen Gladbach auch wieder unseren Sitznachbarn vom letzten mal wieder sehen.

Einen schönen Vor- und Nachbericht zum Spiel gibt es übrigens wie immer (und wie immer sehr zu empfehlen) beim Unfassbar Kompetenzfreien WM-Tagebuch.

Ich komme vor lauter Stress gar nicht mehr dazu zu schreiben. Und manchmal gar nicht mehr zu gucken. Gefühlt hatten wir bisher nämlich kaum Zeit uns mal vor den Fernseher zu setzen um in Ruhe ein Spiel anzusehen, weil wir entweder im Stadion sind, auf dem Weg zum Stadion oder mit dem Putzen von Küchenutensilien etc. beschäftigt. Anyway.

Wir hatten Karten für das Spiel David gegen Goliath oder auch Australiens Fußballerinnen gegen Marta und Co. Auf dem Papier eine recht eindeutige Sache, immerhin sind die Brasilianerinnen neben unserer Mannschaft ja doch eine der Top-Favoritinnen bei der WM. Und Sie haben auch eine Menge Fans. Im knapp halb gefüllten Stadion in Mönchengladbach war die Anzahl der gelb gekleideten Brasilienfans doch deutlich Höher als der sichtbaren Anhänger der Australier. Deswegen dachte ich eigentlich auch die Zuschauer würden Marta und Co. zujubeln. War aber nicht so. Was wohl am Spiel an sich und an den Australierinnen lag.

Wir durften das alles aus luftigen Höhen betrachten, direkt unter der Decke sahen wir auf das Spielfeld. Gut, weil man toll sah wer wo stand. Schlecht wenn man irgendetwas auf der Anzeige erkennen wollte. Oder den Namen auf den Trikots. Zum Glück hatte ich vor kurzem eine stärkere Brille bekommen habe, sonst hätte ich wohl gar nichts erkannt. Aber zurück zum Spiel.

In der Praxis wirkte Brasilien bei diesem Spiel doch eher blass und unmotiviert. Jedenfalls von weit oben betrachtet. Hingegen die Australier mühten sich, rackerten, liefen. Trafen nur leider nicht. Das taten die Brasilianerinnen. Die Mühe der Australierinnen (oder vielleicht waren sie auch einfach sympatischer) wurde auch vom Publikum belohnt, sobald in der zweiten Hälfte die Australier auch nur in die Nähe des Tores kamen … oder überhaupt in die gegnerische Hälfte kamen, wurde angefeuert, geklatscht und gejubelt. Und wir jubelten mit. Wir hätten den Aussies auch echt einen Sieg gegönnt. Naja vielleicht klappt es ja am Sonntag, dann sehen wir sie wieder beim Spiel in Bochum.

Heute haben wir unser erstes Spiel der Frauenfußball WM live im Stadion verfolgen können. Zusammen mit über 12.000 Zuschauern haben wir in Bochum die Partie Japan gegen Neuseeland verfolgen dürfen. Kurz ein paar Worte zu Bochum. Das Stadion ist wirklich sehr nah am Bahnhof gelegen, 3 Stationen mit der Bahn fahren und man ist da. Logistisch hat das auch super geklappt, gleich in der ersten Bahn einen Stehplatz bekommen, sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt. Es ist auch alles gut ausgeschildert und genug Personal für Sicherheit und Information war auch da.

Im Stadion haben wir dann – eine Freiwillige half dabei auch gleich – unsere Plätze aufgesucht. Auf der Westtribüne lagen auch schon Fähnchen. Einmal für Japan und einmal für Deutschland. Merkwürdigerweise gab es keine für Neuseeland und wir haben auch in keiner anderen Ecke Menschen mit Papierfähnchen für die Kiwis gesehen (nur mit selbst mitgebrachten aus Stoff). Insgesamt waren auch die japanischen Fans in der Überzahl – auch wenn die Größte Gruppe wohl neutral waren. Die Stimmung war auch die ganze Zeit gut, egal wer gerade Richtung Tor lief, immer wurde mit gejubelt und geklatscht. Fand ich sehr fair und angenehm.

Fahnen für Japan

Da wir im Westen saßen, hatten wir auch um 15 Uhr das Vergnügen im Schatten zu sitzen was die ganze Partie doch sehr angenehm gemacht hat. War ja doch ein heißer Tag. Wirklich nicht gerne getauscht hätte ich mit Karla Kick, dem Maskottchen der Fußball-WM (hier mit Fußballerinen aus Namibia – die spielen übrigens nicht mit bei der WM). In dem Kostüm … Respekt.

Karla Kick - Das Maskottchen der WM2011

Das Spiel wirkte insgesamt recht unausgewogen. Die Japanerinnen waren doch recht deutlich überlegen, was man nicht unbedingt im Endergebnis sieht, dafür haben die Japanerinnen leider zu viele Chancen ungenutzt gelassen. Die Statistik spricht aber dafür für sie. Den 61 % Ballkontakt und eine drei mal so hohe Schussquote fielen doch auf. Die Japanerinnen wirkten einfach kämpferischer, aktiver, schneller und vor allem auch boten sie ein etwas durchdachteres Spiel.
Die Neuseeländerinnen haben übrigens immer wieder Streckübungen gemacht, ist das normal? Ist mir sonst noch nie aufgefallen. Vielleicht weil die sonst nix gemacht haben auf dem Platz. Ich weiß es nicht.

Am Schluss des Spiels, bei der großen Abschiedsrunde, haben die Spielerinnen aus Japan auch ein Plakat mitgenommen, wo Sie sich für die Unterstützung nach der Katastrophe in Fukushima bedankt haben. Auch in der Pause wurde darauf hingewiesen. Ich muss zugeben, so einen kleinen Klos im Hals und Gänsehaut hatte ich beim Anblick des Plakates schon.

Japan bedankt sich bei WM2011

Insgesamt ein schönes Spiel. Mit etwas Glück können die Japanerinnen sicherlich weit kommen, wenn es natürlich auch nicht für den Titel reichen wird, den holen ja wir.

Von England gegen Mexico habe ich leider nichts mitbekommen … die Küche und so.

Heute waren die ersten beiden Spiele der WM 2011 der Fußballerinnen. Da die Spiele in Berlin und Sinsheim ausgetragen wurden, durften wir heute in der Stadt bleiben.

Nigeria gegen Frankreich lief dann als erstes – von den meisten vermutlich vergessen, da die Eröffnung ja erst im nächsten Spiel wirklich stattfand. Ich hatte 2:1 für die Französinnen getippt. Immerhin stellen die ja auch den amtierenden Championsleage Meister. Zumindestens die Tordifferenz und Sieger waren richtig. Vom Spiel selber habe ich aber recht wenig mitbekommen. Die Küche kommt morgen und wir mussten noch den Raum dafür schrubben. Das hatte dann doch Priorität. Als Tipp nebenbei, wer mal richtig seine Nackenmuskulatur beanspruchen will, dem empfehle ich die Zimmerdecke zu wischen – nur mit einem kleinen Tritchen. Was Franziska von Almsik nun als Kommentatorin qualifizierte habe ich auch nicht mitbekommen, weiß das wer?

Dann ging es zum Public Viewing in die Innenstadt. Das letzte (und einzige mal) das ich beim Frauenfußball ein Public Viewing besucht habe war vor 4 Jahren zum Finale der WM 2007 in einer Gaststätte mit ca. 20 anderen Gästen auf einer Leinwand mit Beamer. Heute war es dann doch um einiges Größer (wenn auch nicht zu vergleichen mit den Männern) auf einem Platz mit LED Leinwand. Die Stimmung war auch entspechend gut. Schön dass es das auch im Frauenfußball gibt – positiv definitiv dass alle am Spiel interessiert schienen, richtig mit gingen und nicht nur das einzige Ziel ein hoher Bierkonsum zu seien schien. Aber ich schweife ab.

Ich fand das Spiel ja im großen und ganzen doch recht schön. Ein faires Spiel mit einem Spannungsbogen gegen Ende, aber einer dennoch weitestgehend dominierenden deutschen Mannschaft, die ja auch gewonnen hat. Wenn sie nicht gegen Ende doch etwas ins Strudeln geraten wären und plötzlich die Bälle scheinbar einfach nur so in alle Richtungen geschossen wurden, wäre es natürlich besser gewesen. Aber man brauch ja auch Luft nach oben. Getippt hatte ich übrigens 4:0, naja, doch etwas hoch gegriffen.

a. Die Gruppen für die Frauenfußball WM 2011 sind ausgelost worden und heute wurden auch die Anstoßzeiten bekannt gegeben. So weiß man jetzt auch, wer in der Vorrunde in welcher Stadt wann spielt und gegen wen die deutsche Nationalelf antreten darf. Ich finde mit Frankreich, Kanada und Nigeria haben sie aber ein gutes Los gezogen. Ich freue mich auf alle Fälle.

b. Ich höre aktuell „Warten auf Oho“ von Robert Rankin als Hörbuch. Lustig, sehr sehr lustig. Der Sprecher Oliver Rohrbeck macht seinen Job mehr als fantastisch. Wirklich tolles Hörbuch.

c. Nadine Angerer, die Nummer 1 im Tor der Deutschen Fußballerinnen, hat in einem Interview mit der Zeit auf eine Art und Weise mit einem imaginären Schulterzucken erklärt dass sie beiden Geschlechtern nicht abgeneigt sei und dieses ganze Outing im Fußball Thema eher albern findet. Ja. Ich freue mich ja eigentlich nur dass der Gaydar aktuell ganz gut funktioniert. Irgendwas muss ja laufen. Nationaltorhüterin scheint jedenfalls ein Job zu sein wo das Coming Out kein großes Thema seien muss, denn Uschi Holl hatte sich im Sommer ja auch öffentlich mit ihrer Freundin verpartnert. (via eurout)

d. Ich spiele immer noch Dragon Quest IX. Mittlerweile bewege ich mich aber auf das Story Finale zu. Aber selbst danach gibt es ja noch unzählige, wirklich unzählige von Neben- und Zusatzmissionen und ja, für ein Handheldspiel hat das wirklich unendlich Content. Ich liebe dieses Spiel.

e. Aber irgendwann muss auch mal gut sein, denn Micky Epic ist ja mittlerweile schon draußen und ich weiß gar nicht wann ich das spielen soll. Sieht aber toll aus und macht bisher auf alle Fälle viel Spaß.

f. Ich war immer noch nicht den neuen Harry Potter Film gesehen, dafür habe ich mir aber schon den wirklich sehr schönen Soundtrack geholt. Komponiert von Alexandre Desplat und entsprechend der Stimmung des Buches auch sehr düster. Düsterer als seine Vorgänger, aber auch gewohnt Harry Potter. Mir gefällt er, wobei ich den Feuerkelch-Soundtrack von Patrick Doyle bisher eigentlich immer noch am besten fand.

g. Ich sollte echt noch einmal Zeit zum backen finden. Überall lese ich nur von Backkünstlern.

h. Grey’s Anatomy ist ja drüben in Amerika in die wohlverdiente Winterpause gegangen. Es gab aber in der letzten Folge wohl doch noch eine schöne „Tür-Szene“ zwischen Callie und Arizona. Schön. Ich mags im Fernsehen ja etwas komplizierter und dramatischer, besonders wenn es mal realistisch ist. Bin gespannt wie es weiter geht. (via Rosalie&Co)

i. Ich weiß immer noch nicht was ich schenken soll. Keinen Plan, ich bin so unkreativ dieses Jahr. So sehr unkreativ.

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