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Ich habe mir in der vergangenen Woche das Buch „Ash“ vom Malinda Lo angesehen. Der Name Malinda Lo dürfte der ein oder anderen vielleicht sogar etwas sagen, denn Sie schrieb lange Zeit für die amerikanische Seite afterellen.com und hatte dort auch einen eigenen Videocast. Vor einiger Zeit hörte sie dort aber auf, weil Sie sich auf das Schreiben von (lesbischer) Literatur konzentrieren wollte. Kurze Zeit später kam ihr Erstlingswerk „Ash“ heraus. Seit November 2010 ist das Buch auch in er deutschen Übersetzung hierzulande im PAN Verlag erschienen und für dreizehn Euronen zu haben. Ich habe mir „Ash“ nun auch endlich in meiner Landessprache zugelegt, nachdem ich mich an die englische Fassung nie so ganz heran getraut habe.

„Ash“ ist ein Fantasy-Jugendroman der auf der Geschichte von Cinderella beruht. Also die klassische Geschichte eines jungen Mädchens, was unter ihrer Stiefmutter leidet und mit etwas Magie dem entrinnt. Muss man eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Dazu kommen Fantasyelemente, wie insbesondere die häufig vorkommenden Legenden der Feen und einer eigenen Fantasy-Welt. Besonders an der Geschichte ist, dass der Fokus der Liebesgeschichte nicht unbedingt auf dem Prinzen liegt, sondern das Ash, die Protagonistin und Namensgeberin des Buches, an anderen Personen Interesse hat. Sehr viel mehr möchte ich hier auch nicht verraten.

Ich persönlich finde ja die Cinderella-Idee manchmal etwa zu häufig genutzt und wenn ich ehrlich bin dann hat das Märchen die Geschichte dieses Buches aus meiner Sicht auch eher eingeschränkt als weitergebracht. Ich mag zwar Fantasy, aber auch nur bedingt und ich musste zugeben, dieses Mal gefiel es mir weniger. Das lag teilweise daran dass es viel um Tod bzw. verstorbene Personen ging und eher etwas mystisches hatte. Zum anderen fand ich, ist Geschichte durch die Fantasyelemente auch in manchen Punkten auf eher unglückliche Art von der Originalvorlage abgekommen. Die Liebesgeschichte ist war nett, aber auch ihr fehlte das gewisse Etwas, das es zu einer Geschichte macht, an die man sich auch noch in ein paar Jahren erinnern könnte. Das macht das Buch nicht unlesenswert, aber ein Highlight ist es aus meiner Sicht leider auch nicht.

Insgesamt war ich etwas enttäuscht, muss ich zugeben. Ich hatte mir mehr versprochen, aber vielleicht ist es auch als Jugendroman einfach nicht mein Buch. Wer aber gerne etwas mystisch angehauchte Fantasylektüre mag und Cinderella schon immer einmal in einer sapphischen Version lesen wollte, dem kann ich das Buch gut ruhigen Gewissens empfehlen.

Ich habe vorgestern bei Frau Feylamia einen schönen Beitrag gelesen, in dem sie unter anderem auch zum Thema „Menschen im Schrank“ schreibt. Genauer gesagt geht Frau Feylamia auf die Frage von afterellen.com ein, ob man mit jemanden zusammen seien würde, der nicht vor seiner Familie geoutet ist. Ich wollt das gerade schön kommentieren, dachte mir aber, wenn ich noch länger werde, kann ichs auch gleich als Blogantwort schreiben.

Bei dem Thema fiel mir sehr spontan die aktuelle Webserie „Anyone but me“ ein und meine Diskussionen mit Feylamia dazu auf Twitter (die sie am Ende des Artikels auch anbringt). In der Webserie geht es um das Teenagerpaar Vivian und Aster. Beide jung, beide verliebt. Der Hacken ist, das Vivian raus aus der Stadt in ein nahegelegenes Örtchen zieht. Und dort ist sie erstmal nicht gewillt ihrer Tante (bei der sie und ihr Vater leben) oder ihren Mitschülern von der Tatsache zu berichten dass sie eine X-Chromosom-Favorisiererin ist. Sehr zum Missfallen von Aster die natürlich jetzt in Gegenwart von Tante und Vivians Klassenkameraden zur guten Freundin degradiert wird. Und das wo die beiden ja irgendwie keine 10 Sekunden voneinander lassen können.
Ich hab da auch Verständnis für Aster die ja nicht nur eine x-beliebige Bekannte in Vivians Leben seien möchte, andererseits finde ich unfair dass sie Vivian immer drängt. Denn letztendlich muss Vivian mit den Leuten leben … und nicht Aster. Vivian muss dabei ja noch nicht einmal offene Ablehnung fürchten, es reicht ja schon dass sie sich unwohl fühlt auf einmal anders zu sein.
Ob Vivian das irgendwann mal verrät und so möchte ich jetzt gar nicht verraten. Schaut euch die Webserie einfach mal an einen netten Abend selbst an, soweit ihr sie noch nicht kennt. Es lohnt sich finde ich.
Ich finde übrigens auch nicht dass Vivians Schrankleben irgend etwas über ihre Gefühle zu Aster aussagt. Ich finde jedenfalls nicht, dass das der große Liebesbeweis ist wenn sie es der Tante sagt, obwohl sie sich bei dem Gedanken offenkundig nicht wohl fühlt.

Was wohl auch meine Einstellung zu dem Thema beantwortet. Ich finde das Coming Out ist etwas sehr persönliches was man nur selbst entscheiden kann. Weil man auch mit den Konsequenzen leben muss. Und weil man vielleicht auch den richtigen Zeitpunkt finden möchte. Und wenn jemand es nicht jedem erzählen will, dann ist das erstmal okay und ich würde das auch akzeptieren. Langfristig gestaltet sich natürlich das Leben geoutet angenehmer. Zu mindestens der eigenen Familie möchte man es ja auch irgendwann erzählen, denn wie sonst soll man sein Glück (oder auch Unglück) teilen?

Afterellen.com hat derzeit eine Wahl laufen in der die 50 besten lesbischen und bisexuellen Charaktere im TV gewählt werden dürfen. Das hatte ich mal gelesen, dann wieder vergessen und beim Lesen bei Feylamia fiel es mir dann wieder ein, im aller letzten Moment, denn gleich endet ja die Wahl.

Man darf also bei afterellen.com 10 lesbisch oder bisexuelle Charaktere in Film, Fernsehn oder in einer Webserie. Da hab ich jetzt mit gemacht. Und hier meine Nominierungen.

1. Dr. Erica Hahn (Grey’s Anatomy)
Für mich immer noch einer der besten lesbischen Charaktere im Fernsehn. Hart, kantig, nicht immer freundlich, aber dennoch irgendwie sympatisch und halt erfrischend anders. Ich fand sie toll. Ich mag auch Calzona, aber an Erica reichen sie leider nicht ran.

2. Helena Peabody (The L-Word)
Wo TV-Lesben genannt werden darf wohl The L-Word nicht fehlen und deswegen kommt gleich auf Platz zwei gleich Helena. Ich fand sie eigentlich (zugebenermaßen erst seit Staffel 3) als einer der nettes und auch interessantesten Charaktere der Show. Und deswegen kommt sie hier auf die Liste.

3. Kerry Weaver (Emergency Room)
Eigentlich aus ähnlichen Gründen wie Erica mag ich Kerry Weaver weil sie eine gute Ärztin ist, aber irgendwie ruppig und ja, ehrlich wirkt. Ich mochte den Charakter schon immer und fand es dann natürlich auch schön das sie letztendlich Doppel-X mochte.

4. Maud Lilly (Fingersmith)
Ich geb ja zu das mich Feylamia da ein wenig drauf gebracht hat. Maud Lilly ist eine der beiden Protagonistinnen aus dem Film „Fingersmith“ nach dem gleichnamigen Buch von Sarah Waters. Das ich übrigens jedem und jeder ans Herz legen kann weil es irre spannend und super gut geschrieben ist. Und weil die Charaktere wirklich süß sind auf eine unsüße Art. Tolles Buch und der Film ist auch fantastisch. Aber zuerst das Buch lesen. Wirklich.

5. Callie Torres (Grey’s Anatomy)
Muss ich dazu viel sagen? Callie aus der berühmte Arztserie. Nun ohne Hysterische Anfälle und mit Arizona. Sind aber süß die beiden.

6. Arizona Robbins (Grey’s Anatomy)
Deswegen kommt Arizona auch gleich auf Platz 6 der Liste.

7. Tara Maclay (Buffy the Vampire Slayer)
Willow und Tara haben mich irgendwie auf meinem Coming Out begleitet. Also nicht wirklich begleitet, aber so ein bisschen. Außerdem fand ich Tara immer irre süß. Ich steh halt auf schüchtern und lieb.

8. Willow Rosenberg (Buffy the Vampire Slayer)
Same as Tara. Wobei ich Tara immer ein wenig mehr mochte. Bei Willow fand ich allerdings ihre quirlige Art nett.

9. Carla von Lahnstein (Verbotene Liebe)
Schöne Haare und lange Zeit ja DIE Lesbe im deutschen TV. Fand sie damals mit Hannah wirklich gut. Und ihre Hochzeit mit Bad Boy Bernd. Großartiger Charakter. Und tolle Haare.

10. Susan Ivanova (Babylon 5)
Eigentlich nicht offiziell lesbisch, aber immerhin sah das mit Talia doch sehr intim aus und sie gab ja auch später zu dass sie die Telepatin geliebt hatte. Toller Charakter einer großartigen Serie.

Ich hab bestimmt auch noch ganz viele vergessen und spätestens am 15. Märzt wenn die Top 50 veröffentlicht werden denke ich bestimtm noch ein paarmal, ach die … genau. Aber nun ist ja zu spät. Mal schauen was bei raus kommt.

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