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Auf afterellen.com las ich gestern Abend, das Willow Palin, die 16-jährige Tochter von Sarah Palin, auf Facebook ihre Mitmenschen beschimpft hat – unter anderem auch mit den bekannten (homosexuellen) Schimpfwörtern – weil diese sich negativ über die Sendung ihrer Mutter geäußert hatten. Das finde ich an sich nicht wirklich aufregend – was interessiert mich Willow Palin? Genau!

Interessant fand ich allerdings die allgemeine Reaktion darauf. Die ging von ‚Kein-Wunder-bei-der-konservativen-Mutter‘, ‚Schlecht-erzogen‘ bis zu ‚Ist-doch-normal-für-eine-16jährige-das-machen-alle-und-ständig‘. Und genau letztere Aussage kriege ich auch ständig zu hören. Und das oft hören macht es leider auch nicht besser.

Ich persönlich finde „Weil-die-anderen-das-auch-so-machen“ ist keine Entschuldigung für respektloses und schlechtes Benehmen anderen gegenüber. Ich höre das bei jungen (oder jüngeren) Menschen immer wieder und werde nie müde darauf hinzuweisen, das ich Witze über Mütter nicht besonders angemessen finde und das schwul kein Schimpfwort sondern eine sexuelle Präferenz ist, die niemand zu bewerten hat. Ich habe eine sehr nette Mutter und verbiete mir so auch jedweden Witz über sie. Vielleicht bin ich ja spießig, aber ich finde das weder lustig noch irgendwie ‚cool‘. Und „Ja, das ist die heutige Generation“ ist für mich auch kein echter Grund warum ich es akzeptieren sollte, mich ständig unwohl zu fühlen, wenn überall schwul oder lesbisch als Schimpfwort benutzt wird.

Ich bin, wie schon erwähnt, ja spießig und für mich gehört ein einigermaßen freundlicher Umgangston eigentlich dazu. Auch bei Menschen die nicht meine Meinung teilen. Gut, natürlich kann man mal etwas ausfallend werden, ich will mich da selbst nicht ausschließen, ich sage selbst manchmal Worte die ich so nicht hätte sagen sollen (und die mir dann später leid tun), aber gerade im alltäglichen Umgang rede ich meine Mitmenschen eigentlich lieber mit ihrem Namen an. So das Mindestmaß an Wertschätzung, auch wenn es altbacken und uncool ist.

Und wenn Sarah Palins Tochter so etwas von sich gibt, hat sie das vermutlich nicht von der Mutter, aber die Mutter hat es auch verpasst dem Kind zu vermitteln, wie man mit seinen anderen umgehen sollte. Und es spricht auch nicht für Sarah Palin, wenn ihre Tochter so etwas in aller Öffentlichkeit äußert. Und einem ‚christlich geprägten Wertbild‘ aller Liebe deinen Nächsten kommt das auch nicht nahe. Ich werde vermutlich eine sehr sehr unbeliebte Mutter sein, aber wenn ich mal Kinder habe, dann sollten die in meiner Gegenwart lieber nicht so reden. Naja, spießig halt.

Dieser Beitrag wurde geschrieben am Donnerstag, 18. November 2010 und wurde abgelegt unter "Gedanken vom Pferd". Du kannst die Kommentare verfolgen mit RSS 2.0. Du kannst hier einen Kommentar hinterlassen, oder einen Trackback senden von deiner eigenen Seite.

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